Präsident Hamid Karsai nannte die zweite Präsidentenwahl seit dem Sturz der Taliban 2001 einen Erfolg. «Das afghanische Volk hat Raketen, Bomben und Drohungen ignoriert und ist wählen gegangen», sagte er nach Ende der Abstimmung. Laut offiziellen Angaben wurden bei über 130 Anschlägen mehr als 50 Menschen getötet.
Karsai ging als Favorit in das Rennen um das höchste Staatsamt, muss sich aber Anfang Oktober möglicherweise einer Stichwahl gegen seinen stärksten Herausforderer Abdullah Abdullah stellen. Nach Meinungsumfragen kann er mit 45 Prozent der Stimmen rechnen.
Die Wahllokale sollten ursprünglich um 13.30 Uhr MESZ schliessen, blieben aber wegen des grossen Andrangs eine Stunde länger geöffnet. Kurz darauf begann nach Angaben der Wahlkommission in 30 der 34 Provinzen die Auszählung der Stimmen. Am 17.
Einer der ersten an der Urne: Hamid Karsai. /


September sollen die Endergebnisse der Präsidentschafts- und der parallel angesetzten Provinzratswahlen vorliegen.
Positive Reaktionen
«Alles in allem war die Sicherheitslage besser als befürchtet. Das ist sicher der positivste Aspekt der Wahl», zeigte sich der Chef der UNO-Vertretung, Kai Eide, zufrieden. Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon lobte den Mut der Afghanen.
UNO-Sprecher Aleem Siddique fügte an, es hätten sich «sowohl im Norden und in der Hauptstadt als auch - was sehr ermutigend ist - im Osten lange Schlangen vor den Wahllokalen gebildet». Auch NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sprach von einem «ermutigenden» Verlauf.
Dem Sprecher zufolge konnten 95 Prozent der landesweit 6500 Wahllokale öffnen. Nur 312 Wahllokale seien geschlossen geblieben, sagte er ohne Angaben von Gründen.