Beim dritten grossen Gewaltakt in der Hauptstadt binnen weniger Tage wurden nach offiziellen Angaben alle drei Angreifer getötet. Während die Polizei zunächst noch erklärt hatte, bei den Angreifern könne es sich um Bankräuber handeln, sprach das Innenministerium später von «Terroristen».
Stürmen und besetzten
Der Angriff wurde nach einem Muster verübt, das die Taliban jüngst bei Überfällen im Süden des Landes eingesetzt haben - Gebäude stürmen und besetzen.
Auch für den Wahltag morgen Donnerstag kündigten die Taliban gewaltsame Übergriffe an. Auf einer Internetseite der Aufständischen hiess es, 20 Selbstmordattentäter seien in die Hauptstadt eingedrungen, um die Wahl durch Anschläge zu vereiteln. Weiter drohten die Taliban mit Strassenblockaden.
Nachrichtensperre
Das Verteidigungsministerium wies die Drohung zurück.
Die Taliban stürmen und besetzten die Gebäude. /


Die Regierung verbot gleichzeitig in- und ausländischen Medien während den Wahlen die Berichterstattung über Anschläge. Damit solle verhindert werden, dass sich die Wahlberechtigten aus Angst nicht an die Urnen wagen, hiess es.
Die UNO forderte die afghanische Regierung auf, die Nachrichtensperre aufzuheben. Diese Massnahmen stünden nicht im Einklang mit der Verfassung, in welcher die Meinungs- und Pressefreiheit garantiert seien, sagte ein UNO-Sprecher in Kabul.
Am Donnerstag sind mehr als 15 Millionen Menschen zur Wahl des künftigen Präsidenten aufgerufen. Umfragen zufolge liegt Amtsinhaber Hamid Karsai in Führung. Die für einen Sieg im ersten Wahldurchgang erforderliche absolute Mehrheit wird er jedoch voraussichtlich nicht erreichen.