Das Kriminologische Institut der Universität Zürich befragte im Auftrag des Kantons St. Gallen 5200 Jugendliche aus 338 Klassen aller Schultypen des dritten Oberstufen-Schuljahrs. Professor Martin Killias und Studienleiterin Simone Walser stellten die Ergebnisse in St. Gallen vor.
Gemäss der repräsentativen Studie sind Gewalterfahrungen unter Jugendlichen weit verbreitet und um ein Vielfaches höher als dies aus Polizeistatistiken hervor geht. 26 Prozent der Befragten gaben an, schon einmal ein Gewaltdelikt begangen zu haben.
Jugendliche, die gerne zur Schule, gehen neigen weniger zu Gewalt und Kriminalität. /


29 Prozent wurden schon einmal Opfer von krimineller Gewalt.
Delikte im öffentlichen Raum
Dabei sind die Täter drei Mal häufiger männlich als weiblich. 73 Prozent aller Delikte werden im öffentlichen Raum begangen: auf der Strassen, auf Plätzen, an Bahnhöfen, Parties, in Restaurants oder Shopping-Centers.
Untersucht wurden auch Zusammenhänge zwischen Jugendkriminalität und Herkunft, Elternhaus, Nachbarschaft, Schulbindung, Freizeitverhalten, Alkohol- und Drogenkonsum sowie Aktivität in Sportvereinen.
So sind Jugendliche aus Migrantenfamilien häufiger an Gewaltdelikten beteiligt. Mangelnde elterliche Kontrolle, häufiger abendlicher Ausgang und «Rumhängen» gehen ebenfalls mit erhöhter Delinquenz einher. Gleiches gilt für den Konsum von Alkohol und Drogen.
Jugendliche, die gerne zur Schule, gehen neigen gemäss der Studie weniger zu Gewalt und Kriminalität.