«Wir möchten von der FDP bis nächsten Dienstag hören, ob die Kandidaturen Lüscher und Burkhalter gleichberechtigt sind oder ob irgendwelche Spiele gespielt werden», sagte SVP-Präsident Toni Brunner am Rande der SVP-Fraktionssitzung.
Viele SVP-Fraktionsmitglieder seien ein wenig verwirrt gewesen über ein Lüscher-Interview. Lüscher hatte darin gesagt, dass er sich in einem fortgeschrittenen Wahlgang eventuell zugunsten des anderen FDP-Kandidaten zurückziehe, falls damit der zweite FDP-Sitz gerettet werden könne.
Lüscher nahm damit Stellung zur weit verbreiteten Meinung, wonach seine Wahlchancen deutlich geringer sind als die des Neuenburger Didier Burkhalter.
Spiele gewittert: Toni Brunner. /


Sollte Lüscher in den ersten Wahlgängen zu gut abschneiden, würde dies die SP in die Arme der CVP treiben, womit der zweite FDP-Sitz gefährdet wäre.
Wenn die FDP öffentlich erkläre, dass Lüschers Kandidatur ebenso ernst zu nehmen sei wie die von Burkhalter, stünden die Chancen gut, dass die SVP einen der FDP-Kandidaten unterstütze, sagte Brunner weiter. In diesem Fall veranstalte man Hearings mit den FDP-Kandidaten.
Falls die FDP die Sache nicht klar stelle, stehe der Freiburger SVP-Nationalrat Jean-François Rime bereit, ins Rennen zu steigen, sagte Brunner.
Christian Lüscher erklärte zur SVP-Forderung, dass die taktischen Fragen in der Kompetenz der Fraktion lägen.