Der 56-jährige Rechtsanwalt Schwaller setzte sich in der 52 Mitglieder zählenden CVP/glp/EVP-Fraktion in einem einzigen geheimen Wahlgang mit allen 48 Stimmen durch, wie Vizepräsidentin Brigitte Häberli (TG) mitteilte. Der Freiburger Nationalrat Dominique de Buman und der Tessiner Regierungsrat Luigi Pedrazzini hatten sich zurückgezogen.
«Wir sind stolz, eine geschlossene Fraktion hinter Urs Schwaller zu haben», sagte Häberli vor den Medien im Bundeshaus. Die vier fehlenden Mitglieder seien entschuldigt gewesen. Für den weiteren Verlauf zeigte sich Häberli zuversichtlich.
Zuversicht strahlte auch Kandidat Schwaller aus. «Ich habe immer gesagt, dass der Grundstein für eine erfolgreiche Bundesratskandidatur in der Fraktion gelegt werden muss. Ich habe jetzt die Unterstützung, die unabdingbar ist.
Schwaller beantwortet Fragen nach seiner Nomination. /


Ich bin überzeugt, dass wir das Potenzial für die Wahl haben.»
Pedrazzini begründete seinen Rückzug mit der grossen Unterstützung für Schwaller. Gleichzeitig habe er in der Fraktion eine grosse Sensibilität für eine Vertretung aus dem Tessin gespürt. «Ich glaube, dass das Tessin bald wieder im Bundesrat vertreten sein wird.» De Buman seinerseits wollte «mit einer geschlossenen Fraktion ein starkes Signal aussenden».
Hearings begonnen
Mit Schwaller auf dem schon früher beschlossenen Einerticket greift die CVP am kommenden Mittwoch den freiwerdenden zweiten Sitz der FDP in der Landesregierung an. Die FDP tritt mit dem freisinnigen Neuenburger Ständerat Didier Burkhalter und dem liberalen Genfer Nationalrat Christian Lüscher auf einem Zweierticket an.
Während die SP die Kandidaten erst am Tag vor der Bundesratswahl anhört, haben die BDP und die Grünen schon mit den Hearings begonnen. Bei der BDP standen Burkhalter und Lüscher Red und Antwort. Wen sie unterstützt, entscheidet die Fraktion aber erst, wenn in einer Woche auch CVP-Kandidat Schwaller angehört wurde, wie BDP-Fraktionschefin Brigitta Gadient (GR) sagte. Auch die Grünen entscheiden erst nächste Woche, wenn auch das Vorgehen der SVP klar sei.