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Wenn Ärzte auf Twitter Patienten diffamierenWashington - Mediziner, die Nachrichten auf Portalen wie Facebook oder Twitter posten, brechen das Arztgeheimnis. Das «Journal of the American Medical Association» hat jetzt eine Studie veröffentlicht, die zeigt, wie häufig Medizinstudenten private Geschichten ihrer Patienten und medizinische Details posten.tri / Quelle: pte / Donnerstag, 24. September 2009 / 10:57 h
Mehr als die Hälfte der 78 untersuchten medizinischen Hochschulen meldete Fälle von Studenten, die einschlägige Inhalte online stellten. Eines von zehn dieser Postings enthielt deutliche Verletzungen der ärztlichen Schweigepflicht.
Das Team um Katherine Chretien vom VA Medical Center wies nach, dass es sich in den meisten Fällen um Blogs unter anderem auf Facebook handelte, die genug medizinische Details enthielten, um einen Patienten potenziell zu identifizieren.
Obszönitäten und Diskriminierungen
Viele der Postings enthielten Obszönitäten und Diskriminierungen. Eindeutig sexuelle Inhalte und Fotos von Betrunkenen sowie illegalem Drogenkonsum waren ebenfalls weit verbreitet. Die meisten Vorfälle führten zu informellen Verwarnungen. Der Umgang mit den Informationen im Internet sei noch immer sehr sorglos. /
Einige waren jedoch so ernst, dass sie zu einem Verweis von der Universität führten. Nur wenige der Einrichtungen verfügten jedoch über Richtlinien für den Umgang mit Social Networking im Internet und Bloggen. Chretien meint, dass die Medizinstudenten sich wahrscheinlich nicht bewusst waren, welche negativen Auswirkungen das Posten auf die Professionalität als Mediziner oder ihre Karrieren haben konnte. Austausch könne Empathie fördern Auch die Verletzungen der ärztlichen Schweigepflicht könnten ohne Absicht geschehen sein. «Der respektvolle Austausch von Patientengeschichten ohne persönliche Details könne auch Reflexion, Empathie und Verstehen fördern.» Die Wissenschaftler warnen jedoch laut BBC, dass diese Inhalte auch ohne Namen und andere Details eine Verletzung der ärztlichen Schweigepflicht riskieren können. Auch die Trennlinie zwischen Redefreiheit und unangebrachten Postings kann unklar sein. Spöttische Bemerkungen über die ausbildende Institution oder den Beruf könnten von manchen auch als unprofessionell angesehen werden. Die Medizinstudenten sollten in ihrer Ausbildung über das Risiko derartiger Postings im Internet informiert werden. Ganz selbstverständlich sollte ihnen auch beigebracht werden, wie auf diesen Sites die Privatsphäre geschützt werden kann und wie man den einschlägigen Content gezielt auf die Nennung des eigenen Namens absucht.
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