Die Unterstützung für Polanski laufe auf die Unterstützung von Verbrechen von Sexualtätern hinaus, erklärte das Netzwerk SNAP, das sich für von ranghohen Geistlichen missbrauchte Menschen einsetzt.
Das Netzwerk kritisierte diejenigen Anhänger Polanskis, die «offenbar glauben, dass es kein ernstes Verbrechen ist, ein 13-jähriges Kind unter Drogen zu setzen und zu vergewaltigen», erklärte die Organisation am Mittwoch.
Kritik aus Köln
Auch zum Auftakt des Filmfestivals Cologne Conference gab es böse Worte in Richtung der Schweizer Behörden. Das Land sei nun wirklich nicht dafür bekannt, dass es zum Beispiel jeden Wirtschaftskriminellen rigoros ausweise, kritisierte Gründungsdirektor Lutz Hachmeister.
Polanski-Filme wie «Oliver Twist» sollen boykottiert werden. /


Polanski war am Samstag bei seiner Einreise in die Schweiz auf der Grundlage eines US-Haftbefehls festgenommen worden. Er hatte sich 1977, im Alter von damals 43 Jahren, in den USA an einer 13-Jährigen vergangen.
Er bekannte sich damals schuldig und sass dafür zunächst 47 Tage im Gefängnis, floh aber vor der Urteilsverkündung nach Europa und kehrte seitdem nie in die USA zurück. Es sei wichtig, dass Kriminelle einsehen, «dass sie nicht einfach kluge Anwälte engagieren, berühmt werden und aus dem Land fliehen können und letztlich ungestraft davonkommen», erklärte SNAP.