Unter den Erstunterzeichnern sind zahlreiche Filmemacher wie Costa-Gavras, Wong Kar-Wai, Ettore Scola und Marco Bellocchio sowie Schauspielerinnen wie Fanny Ardant und Monica Bellucci.
Die Unterzeichner sind entrüstet, dass eine internationale kulturelle Veranstaltung missbraucht worden sei für eine polizeiliche Aktion. Unannehmbar sei zudem, dass Polanski in einem neutralen Land verhaftet worden sei, in dem er bis dahin glaubte, sich frei bewegen zu können.
Polanski, der am 5. Zurich Film Festival für sein Lebenswerk hätte ausgezeichnet werden sollen, wurde am Samstagabend bei seiner Einreise in die Schweiz verhaftet. Grund ist ein internationaler Haftbefehl.
Polanski in Auslieferungshaft
«Es gibt keinen Grund, einen gültigen internationalen Haftbefehl nicht zu vollziehen», sagte Guido Balmer, Sprecher des Eidg. Justiz- und Polizeidepartementes (EJPD).
Der Schauspieler und Regisseur Roman Polanski. (Archivbild) /


Die US-Behörden fahndeten seit 2005 weltweit nach dem französisch-polnischen Filmemacher.
Der heute 76-Jährige sitzt jetzt in der Schweiz in Auslieferungshaft. Der Regisseur kann den Auslieferungshaftbefehl und später auch einen allfälligen Auslieferungsentscheid laut Balmer anfechten. Erste Instanz ist das Bundesstrafgericht, später kann der Fall vor Bundesgericht landen.
Haftbefehl seit 1978
In den USA liegt bereits seit 1978 ein Haftbefehl gegen Polanski vor. Er wurde damals in Kalifornien wegen Sex mit einer 13-Jährigen angeklagt. Polanski bekannte sich schuldig und musste für sechs Wochen ins Gefängnis.
Kurz vor der Urteilsverkündung floh er dann nach Frankreich. Seither kann er nicht in die USA einreisen. Als der Regisseur 2003 für das Holocaust-Drama «The Pianist» einen Oscar erhielt, musste ihm sein Freund Harrison Ford stellvertretend entgegen nehmen.