Die Italiener in der Schweiz, allen voran jene der zweiten Generation, hätten von der italienischen Steuerbehörde einen Brief erhalten. Darin werde den «Secondos» regelrecht gedroht, sagte Narducci in Interviews, die in den Westschweizer Tageszeitungen «24 heures» und «La Tribune de Genève» erschienen. Dabei habe sich die Steuerbehörde nicht für die Einkommen der in der Schweiz lebenden und arbeitenden Italiener zu interessieren.
Narducci, der im Aargau lebt und für die oppositionelle demokratische Partei (PD) in Rom im Parlament sitzt, unterstützt den Kampf gegen Steuerflucht.
Franco Narducci: Rom nimmt mit dem Steuergesetz nicht die grossen Steuerflüchtlinge ins Visier. /


Doch er verwahrt sich gegen die Art und Weise, wie dieser gegen die Schweiz geführt werde.
Leuthard zugestimmt
Der Vize-Präsident der aussenpolitischen Kommission des Parlaments in Rom stimmt Bundesrätin Doris Leuthard zu, die letzte Woche in Rom forderte, die Schweiz dürfe von Italien nicht länger kriminalisiert werden.
Gemäss Narducci könne Rom auch nicht weiter so tun, als ob es keine Verhandlungen über ein neues Doppelbesteuerungsabkommens zwischen den beiden Staaten gebe. Der Bundesrat hat vor über einer Woche die Gespräche sistiert. Eine Wiederaufnahme ist laut Leuthard vor Ablauf der Frist für die Steueramnestie in Italien wenig wahrscheinlich.