Ende vergangener Woche teilten die Behörden mit, der in der Schweiz in Auslieferungshaft sitzende Filmregisseur werde das Wochenende noch im Bezirksgefängnis Winterthur verbringen, wo er seit zweieinhalb Monaten einsass. Wann er seinen Hausarrest in Gstaad antreten würde, liessen die Behörden aber offen.
Am Montag versammelten sich rund zwei Dutzend Medienschaffende vor dem Anwesen in Gstaad. Auch sieben Übertragungswagen waren vor Ort, wie Ruth Oehrli, Redaktorin bei der Zeitung «Berner Oberländer», auf Anfrage die Situation vor Ort schilderte.
Schneetreiben
Die Journalistinnen und Journalisten hofften alle, Polanski werde heute nach Gstaad gebracht und möge ihnen zu Gesicht respektive vor die Linse kommen.
Das Chalet «Milky Way» von Roman Polanski in Gstaad. /


Bei garstigem Wetter und Schneetreiben gestaltete sich die Warterei allerdings eher mühsam. Die Stimmung sei dementsprechend «leicht genervt», wie Oehrli weiter ausführte.
Polanski hatte 1977 in den USA eine 13-Jährige vergewaltigt. Gestützt auf ein amerikanisches Ersuchen wurde er am 26. September 2009 bei der Anreise zum Filmfestival in Zürich verhaftet.
Das Bundesstrafgericht hatte entschieden, dass er gegen eine Kaution von 4,5 Millionen Franken in die überwachte Freiheit in sein Berner Oberländer Domizil entlassen wird.