Am Sonntag komplettierten dann Rafael Nadal und David Ferrer gegen die tschechischen Ersatzspieler Jan Hajek und Lukas Dlouhy das aus spanischer Sicht perfekte Gesamtbild und erhöhten auf 5:0.
Die Iberer haben damit als erstes Team seit Schweden 1998 den Titel erfolgreich verteidigt und nach 2000, 2004 und 2008 bereits den vierten Titel erobert, womit sie in diesem Millennium die klare Nummer 1 sind. «Diese Erfolge sind unglaublich und wir sollten den Moment jetzt geniessen», so Rafael Nadal.
Berdych, der Schwachpunkt
Wie in den beiden Partien vom Starttag hatten die Osteuropäer auch im Doppel vom Samstag durchaus ihre Chancen. Im ersten Satz kamen sie bei 7:6 im Tiebreak aus dem Nichts und nach drei abgewehrten Satzbällen ihrerseits zu einem Satzball und auch im zweiten Durchgang fehlten nur zwei Punkte zum Teilerfolg. Die spanische Linkshänder-Kombination spielte keinesfalls viel besser, insgesamt aber konstanter und ohne offensichtlichen Schwachpunkt.
Diesen hatten dafür die Tschechen und zwar massiv. Es war nicht etwa, wie nach dem 257-Minuten-Marathon vom Vortag hatte vermutet werden können, Radek Stepanek sondern Tomas Berdych. Der Schlaks mit den harten Grundschlägen beging in den beiden ersten Sätzen in den wichtigen Momenten immer wieder haarsträubende Fehler, ehe im dritten Satz auch Stepanek kräftemässig und im Wissen um die Aussichtslosigkeit der Aufgabe -- er hätte ja am Sonntag auch noch Rafael Nadal bezwingen müssen, um wenigstens eine fünfte Partie zu ermöglichen -- am Ende war.
Wie im Vorjahr beim überraschenden Auswärtssieg in Mar del Plata gegen Argentinien (ohne den verletzten Nadal) waren damit Lopez und Verdasco die «Männer für die entscheidenden Punkte.» Verdasco freute sich besonders: «Seit ich ein kleiner Junge bin, habe ich vom Davis Cup geträumt, nun habe ich schon zwei gewonnen, das ist unglaublich.»
Ausgeglichenheit als grösstes Plus
Spanien war der logische Sieger im Kampf um die «hässlichste Salatschüssel der Welt» und dies nicht nur, weil das Team von Albert Costa in allen vier Partien Heimrecht des Jahres genoss und sich natürlich auf der «tierra batida» jeweils sehr wohl fühlte.
Die «Rotgelben» verfügen nicht nur über eine leidenschaftliche Nummer 1, Rafael Nadal, sondern auch das mit Abstand ausgeglichenste Team, Topcracks wie Juan Carlos Ferrero oder Tommy Robredo schafften es diesmal nicht einmal ins Aufgebot, waren aber das ganze Wochenende in der katalanischen Metropole als Edelfans vor Ort. Bezeichnend für die Breite im spanischen Kader ist auch, dass alle vier Team-Mitglieder einen Punkt beisteuerten. In diesem Millennium war dies im Final vorher nur Australien (2003) und den USA (2007) gelungen.
Die Statistik lässt auch der Schweiz keine allzu grossen Hoffnungen.
Die spanische Davis Cup-Equipe zeigte wieder einmal ihre ganze Klasse. /


Das Team von Severin Lüthi muss Anfang März (mit Roger Federer?) versuchen, unter südeuropäischer Sonne die immer beeindruckender werdenden spanischen Serien -- 18 Siege zu Hause, 20 auf Sand -- zu beenden.
Resultat:
Davis-Cup-Final. SPANIEN - Tschechien (in Barcelona, Halle/Sand) 5:0. Rafael Nadal s. Tomas Berdych 7:5, 6:0, 6:2. David Ferrer s. Radek Stepanek 1:6, 2:6, 6:4, 6:4, 8:6. Feliciano Lopez/Fernando Verdasco s. Berdych/Stepanek 7:6 (9:7), 7:5, 6:2. Nadal s. Jan Hajek 6:3, 6:4. Ferrer s. Lukas Dlouhy 6:4, 6:2.