Der Islam lehre, dass man Andersgläubige respektieren solle, erklärten die Redner vor rund 500 bis 800 Teilnehmern. Nicolas Blancho, Schweizer Muslim und Mitorganisator, betonte, dass kein Muslim in der Schweiz je die Einführung der Scharia verlangt habe. Bei der Kundgebung gehe es auch darum, gegen die Desinformation anzukämpfen.
Sie sei freiwillig hier und trage das Kopftuch freiwillig, sagte auch Melanie Muhaxheri, Präsidentin der Muslimischen Frauenorganisation Schweiz (MFOS). Sie kenne keine Muslimin, die das Kopftuch nicht freiwillig trage.
Zwei Redner waren aus Deutschland angereist. Muhamed Ciftci, Lehrer an einer islamischen Schule in Braunschweig, sagte, der Islam lehre die Toleranz gegenüber anderen Religionen. Der Islam sei gegen Terrorismus, Ehrenmorde und Zwangsehen.
Mehrere hundert Teilnehmer demonstrieren auf dem Berner Bundesplatz gegen «Islamhetze». /

Organisiert wurde die Kundgebung vom Islamischen Zentralrat Schweiz. /

Pierre Vogel hat nach seiner Abweisung nicht mehr versucht, in die Schweiz einzureisen. /


Sven Lau alias Abu Adam, ebenfalls aus Deutschland, rief Nicht-Muslime auf, die Moscheen zu besuchen. «Leider ist die Scheu sehr gross.»
Zur Kundgebung gehörten auch Informationsstände mit Schriften über den Islam, etwa mit dem Titel «Missverständnisse über Menschenrechte im Islam». Etliche Kundgebungsteilnehmer hielten Plakate in die Höhe, auf denen etwa stand: «Wir sind keine Extremisten, weil wir Islam praktizieren».
Polizei kontrolliert Rechtsextreme
Die Berner Kantonspolizei schätzte die Anzahl Kundgebungsteilnehmer auf gegen 700. Sie kontrollierte am Rand der Veranstaltung Personen, welche sie der rechtsextremen Szene zuordnete.
Anders als angekündigt sprach auf dem Bundesplatz der deutsche Islamprediger Pierre Vogel alias Abu Hamza nicht. Die Schweizer Grenzwacht hatte ihn am Vorabend an der Einreise gehindert, als er sich der vom Bundesamt für Migration (BFM) verhängten Einreisesperre widersetzen wollte.
Vogel habe danach gar nicht mehr versucht, in die Schweiz einzureisen, sagte Sven Lau nach der Kundgebung auf Anfrage. Blancho sagte in seiner Rede, das Einreiseverbot sei zu akzeptieren.