Seit dem 1. April muss nicht mehr zur Gewissensprüfung antreten, wer statt Militär- Zivildienst leisten will. Rund 2500 Gesuche für Zivildienst pro Jahr habe man erwartet, sagte Samuel Werenfels zu Schweizer Radio DRS. Eingegangen seien nun über 7000 Gesuche. Die Armee rekrutiere jährlich 21'000 Personen.
Etwa 1300 - also rund jedes sechste Gesuch - stammt laut Werenfels von Rekruten. Mehr als die Hälfte der Gesuchsteller hätten aber die Rekrutenschule und viele von ihnen auch schon Wiederholungskurse absolviert, bevor sie um den Wechsel zum Zivildienst ersuchten, hielt er fest.
Mehr als 7000 Gesuche um Zivildienst sind im Jahr 2009 eingegangen. /

«Das Gewissen ist keine feste Grösse»
«Das Gewissen ist keine feste Grösse», sagte Werenfels dazu. Es entwickle sich vielmehr im Laufe des Lebens. Vater zu werden etwa könne die Lebenseinstellung und die Einstellung zum Militär verändern. Werenfels warnte vor überstürzten Massnahmen. Zuerst brauche es eine saubere Analyse, und diese liege noch nicht vor.
Etwa gehe es um die Frage, weshalb so viele Dienstpflichtige sich für den Zivildienst entscheiden, sagte Werenfels. Geklärt werden müsse aber auch, weshalb so viele junge Männer der Armee den Rücken kehrten.
Konsequenzen hat der Ansturm auf den Zivildienst auch auf die Finanzen. Sei man davon ausgegangen, dass auf Basis von 2500 Gesuchen im Jahr 2,5 Millionen Franken eingespart werden könnten, dürfte die grosse Nachfrage nun jährlich über 4 Millionen Franken mehr kosten als bisher, sagte Werenfels in der «Tagesschau» des Schweizer Fernsehens SF.