Aufgrund der Erfahrung sei die Chance, bei Minusgraden zwei Nächte und einen Tag unter den Schneemassen zu überleben, «sehr, sehr gering». Das sagte Theo Maurer, Chef Ausbildung der Alpinen Rettung Schweiz, an einer Medienkonferenz in Spiez.
Bei den Vermissten handelt es sich um eine Schweizerin, einen Schweizer und einen Deutschen im Alter zwischen 38 und 48 Jahren. Bei den tot geborgenen oder im Spital verstorbenen Opfern handelt es sich um zwei Schweizer und einen Deutschen. Das vierte Todesopfer ist noch nicht formell identifiziert.
Am Dienstag wollen die Retter erneut versuchen, an den Fuss des Drümännler zu gelangen, wo sich das Drama abgespielt hatte. Am Montag war wegen schlechten Wetters kein Rettungseinsatz möglich.
Zuerst nur eine Person verschüttet
Klarheit besteht nunmehr über den Ablauf des Unglücks am Sonntagmittag: Laut Otto von Allmen von der Kantonspolizei Bern wurden zuerst zwei Mitglieder einer achtköpfigen Tourengruppe von einem Schneebrett erfasst. Eine Person wurde verschüttet.
Zur selben Zeit befand sich eine 27-köpfige Tourengruppe des Skiclubs Rubigen BE im Gebiet.
Theo Maurer, Alpine Rettung Schweiz (ARS), informierte an der Medienkonferenz der Kantonspolizei Bern. /

Zum ersten Mal kam bei einem Lawinen-Einsatz ein Rega-Arzt ums Leben. /


Diese Skifahrer beobachteten den Lawinenniedergang am Osthang und begaben sich zur Unfallstelle. Gleichzeitig alarmierten sie die Rettungsflugwacht.
Zweite Lawine
Als der Rega-Notarzt und weitere Personen daran waren, die verschüttete Person der achtköpfigen Tourengruppe zu bergen, löste sich laut von Allmen am benachbarten Westhang eine zweite Lawine und verschüttete insgesamt zwölf Personen.
Unter die Schneemassen gerieten der Rega-Notarzt, drei Helfer des Skiklubs Rubigen und die Mitglieder der Achtergruppe. Nach dieser zweiten Lawine suchten in einem Grosseinsatz rund 100 Personen nach den Verschütteten und fanden deren neun.
Eine Person wurde tot geborgen, drei weitere verstarben nach ihrer Einlieferung ins Spital. Vier Personen befanden sich am Montagabend noch in Pflege. Sie befinden sich nach Angaben der Berner Behörden nicht in Lebensgefahr. Eine Person konnte das Spital verlassen.