Dies geht aus der Statistik über Freiheitsentzug hervor, die das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichte. Danach befanden sich am Stichtag (2. September 2009) 6084 Personen in Haft, 304 mehr als am Vorjahres-Stichtag.
59 Prozent der Inhaftierten befanden sich im Straf- und Massnahmenvollzug, 31 Prozent in Untersuchungshaft, 7 Prozent waren im Rahmen von Zwangsmassnahmen im Ausländerrecht und 3 Prozent aus anderen Gründen inhaftiert.
Die Zahl der Häftlinge in Untersuchungshaft wie auch jene im Strafvollzug nahm um 6 respektive 5 Prozent zu. Vor allem in der Westschweiz sei eine starke Zunahme von U-Häftlingen, insbesondere von Ausländern ohne Aufenthaltsstatus, registriert worden.
Ein Häftling in der Haftanstalt in Frauenfeld. /


Die Zahl der Inhaftierten im Verhältnis zur Wohnbevölkerung nahm gegenüber dem Vorjahr ebenfalls zu - von 76 auf 80 Inhaftierte pro 100'000 Einwohner.
Längere Strafen
Ein Grund für die Zunahme 2009 könnte die Dauer der verhängten Strafen sein. Die Summe der Strafdauer nehme nicht ab, in einigen Kantonen sei sogar eine Tendenz zu längeren Strafen zu beobachten.
Die Erhebung zum Freiheitsentzug wurde bei den 114 Anstalten und Institutionen des Freiheitsentzugs der kantonalen Justiz- und Polizeidepartemente durchgeführt. Sie bieten zusammen 6683 Haftplätze. Seit über 100 Jahren hat sich diese Zahl kaum verändert.
Die Belegungsrate der Haftanstalten betrug 91 Prozent und lag damit 5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Besonders hoch war die Rate mit rund 100 Prozent in der lateinischen Schweiz, wo einige Gefängnisse sogar überbelegt waren.