Der Junge sowie ein 20-Jähriger mit gebrochener Wirbelsäule und blutenden Wunden am Kopf wurden zum Lazarettschiff gebracht, noch bevor es eigentlich einsatzbereit war.
Das US-Schiff bietet Platz für 1000 Patienten, in sechs OP-Sälen wird operiert.
Über 500'000 Verletzte
Nach Angaben der Organisation «Ärzte ohne Grenzen» haben bei dem Erdbeben vor acht Tagen rund 500'000 Menschen mehr oder weniger schwere Verletzungen davongetragen. Experten befürchten, dass viele von ihnen an Infektionen sterben, weil ausreichend medizinische Hilfe fehlt.
Ein weiteres starkes Nachbeben erschütterte am frühen Morgen die Karibikinsel erneut. Der Erdstoss liess in der verwüsteten Hauptstadt Port-au-Prince Häuser schwanken und bereits beschädigte Gebäude einstürzen.
Nachbeben der Stärke 6,1
Das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,1 auf der Richter-Skala lag in knapp zehn Kilometern Tiefe rund 60 Kilometer südwestlich von Port-au-Prince.
Die beschädigten Gebäude sind nun ganz eingestürzt. /

Das Zentrum lag 59 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince in knapp zehn Kilometern Tiefe. /

Über Schäden und Opfer ist noch nichts bekannt. (Archivbild) /


Verängstigte Menschen seien aus ihren Häusern auf die Strasse gerannt, berichtete ein Korrespondent der Nachrichtenagentur dpa. Informationen über weitere Opfer liegen bis anhin nicht vor.
Arbeit erschwert
Das Nachbeben dürfte aber die Arbeit der 52 im Einsatz stehenden Rettungsteams, die auch acht Tage Woche nach der Katastrophe in den Trümmern nach Verschütteten suchen, weiter erschweren. Nach Angaben der UNO konnten bisher 121 Menschen lebend geborgen werden.
Auch die Versorgung der hunderttausenden Überlebenden kommt langsam in die Gänge. Möglich ist dies nicht zuletzt dank der verbesserten Sicherheitssituation in Port-au-Prince.
US-Soldaten mit Begeisterung empfangen
Zur Beruhigung der Lage beigetragen haben dürften die von der Bevölkerung begeistert empfangenen US-Soldaten, die auf Bitten der Regierung Haitis für die Sicherheit im zerstörten Land sorgen sollen.
Zur Verbesserung der Versorgungslage will das Welternährungsprogramm (WFP) nun fünf «humanitäre Korridore» einrichten, um auf dem Luft-, Land- und Seeweg Nahrungsmittel nach Haiti zu bringen. Binnen einer Woche sollen die Lebensmittel eine Million Menschen erreichen.