Schon jetzt teuer zu stehen kommt Toyota das Rückruf-Debakel wegen klemmenden Gaspedalen: Das japanische Unternehmen rechnet insgesamt mit Kosten von umgerechnet bis zu 1,4 Mrd. Euro - für die Reparatur der Wagen und durch sinkende Verkäufe infolge des Image-Schadens.
Bei gewissen Modellen besteht nach Angaben des Konzerns die Gefahr, dass das Pedal nicht mehr oder nur langsam in seine Ausgangsposition zurückkehrt.
Kunden werden persönlich informiert
In der Schweiz müssten bei «unter 10 Prozent» aller rund 320'000 Autos der Marke die Gaspedale überprüft werden, gab die Schweizer Niederlassung ohne präzise Zahlenangabe bekannt.
Toyota Schweiz wird alle Kunden persönlich anschreiben und rechnet mit einem Abschluss der Aktion innert sechs bis acht Wochen.
Es seien bis zum aktuellen Zeitpunkt in der Schweiz keine Fälle betreffend mangelhafte Gaspedale gemeldet worden, betonte Toyota Schweiz in der Mitteilung.
In der Schweiz wurden gemäss Toyota keine defekten Gaspedale gemeldet. /

Gewinne trotz Rückruf
Trotz des Rückrufs von Millionen Autos weltweit sieht sich der weltgrösste Autohersteller auf dem Weg zurück in die Gewinnzone. In der Prognose für das auslaufende Geschäftsjahr seien die geschätzten Kosten durch die Rückrufaktion wegen der Gaspedale berücksichtigt, sagte Toyota-Direktor Takahiko Ijichi.
Noch nicht eingeplant sind allerdings mögliche Kosten in Folge der neuen Beschwerden über Probleme beim neuen Prius-Hybrid. Ob es auch hier zu einem Rückruf kommt, liess das Unternehmen offen.
Im US-Bundesstaat Colorado reichten Toyota-Besitzer eine Sammelklage gegen den Konzern ein, um für die technischen Probleme mit dem Gaspedal entschädigt zu werden. Toyota habe «jahrelang die Probleme mit der ungewollten Beschleunigung verschleiert», erklärte die klageführende Anwaltskanzlei.