Dass es sich um eine Krise von historischem Ausmass handelt, kann man auch der vom Zoll produzierten Aussenhandelsstatistik entnehmen. So ging der Gesamtwert der Schweizer Exporte gegenüber dem Vorjahr um rund 13 Prozent auf 180 Milliarden Franken zurück.
Einen derart massiven Einbruch bei den Exporten gab es seit über sechzig Jahren, respektive seit dem Kriegsjahr 1944 nicht mehr, wie Oberzolldirektor Rudolf Dietrich in Chiasso vor den Medien sagte.
Schengen-Beitritt
Ein epochales Ereignis stellte für die Zöllner und Grenzwächter auch der Beitritt zum Schengen-Abkommen dar. Dieses ist in der Schweiz seit dem 12. Dezember 2008 in Kraft.
Die Umsetzung des Abkommens habe problemlos geklappt. «Die Sicherheitsstandards wurden durch Schengen optimiert», sagte Jürg Noth, der Chef des Grenzwachtkorps. Nicht zuletzt deswegen, weil die Behörden nun Zugriff zum Schengener Informationssystem SIS haben.
SIS in 3000 Fällen angewandt
Diese Datenbank erlaubt es ihnen, im gesamten Schengenraum auf alle registrierten Fälle zurückzugreifen und bei Kontrollen die Angaben zu einer Person oder einer Sache mit diesen Daten abzugleichen. Dank SIS konnte in über 3000 Fällen interveniert werden, wie man der Statistik der Eidg.
Einen derart massiven Einbruch bei den Exporten gab es seit über sechzig Jahren nicht mehr. /


Zollverwaltung entnehmen kann.
Ergiebig waren vor allem die Kontrollen der Grenzwächter auf den Zügen: Hier wurden 1353 illegale Einreisende aufgespürt, 623 gefälschte Ausweise beschlagnahmt und 514 Drogendelikte festgestellt.
Immer mehr Arzneimittel geschmuggelt
Mit einer starken Zunahme schlagen auch die geschmuggelten Arzneimittel zu Buche. Mit 1154 Fällen wurden fast doppelt so viele registriert wie im Vorjahr. Erektionsförderer, Schlankheitsmittel und Muskelaufbaupräparate führen die Hitliste der am häufigsten beschlagnahmten Medikamente an.
Zugenommen hat auch die Anzahl der beschlagnahmten Lebensmittel. Bemerkenswert ist der Anstieg von Schmuggelfleisch von 23 auf 95 Tonnen. Die hinterzogenen Abgaben belaufen sich auf rund 2,1 Mio. Franken. Im Jahr zuvor waren es bloss 700'000 Franken gewesen.