Zurbriggen sagte: «Nach meiner Grippe-Erkrankung vor dem Hinflug nach Vancouver fühle ich mich nun wieder gut. Die wetterbedingte Programmänderung kam mir entgegen, jeder zusätzliche Ruhetag hat mir geholfen.»
Im gestrigen Abfahrtstraining für die Super-Kombi fuhr Gold-Gewinner Didier Défago Bestzeit, nur um vier Hundertstel zurück lag Zurbriggen.
Prognosen in der Super-Kombination sind wie immer schwierig zu machen. «10 bis 15 Fahrer können es aufs Podium schaffen», glaubt Zurbriggen, «für mich wird die Abfahrt wichtig sein. Wenn ich mir dort eine gute Ausgangslage für den Slalom erarbeiten kann, liegt etwas drin.»
In zwei der vier Kombinationen des Winters stand Zurbriggen auf dem Podest. Dritter war er in Wengen, Zweiter in Kitzbühel.
Neues Format - nur ein Slalom
In Kitzbühel, der einzigen Station im Weltcup, in der die Kombination nach der alten Formel ausgefahren wird, profitierte Zurbriggen davon, dass er zwei Slalom-Läufe fahren konnte. In Whistler jedoch wird erstmals an Olympischen Spielen nach dem Format der Super-Kombination gefahren, mit lediglich einem Slalom.
Doch dieser eine Lauf hat es in sich. «Der Hang ist lang und relativ flach», hat Carlo Janka erkannt.
Silvan Zurbriggen hat die Verschiebungen genutzt, um sich zu erholen. (Archivbild) /


Der Bündner war in diesem Winter wie Zurbriggen zweimal auf dem Podest vertreten. Janka gewann vor Didier Défago die Super-Kombination in Beaver Creek, in Wengen wurde er Zweiter.
Auch der Bündner Sandro Viletta sieht seine Chancen im Slalom begründet: «Für eine Super-Kombination ist der Slalomhang ziemlich lang. Zudem wird Ante Kostelic den Kurs stecken, was den Slalom-Spezialisten zusätzlich zugute kommen wird.»
Der für tückische Kurssetzungen bekannte Kostelic dürfte nach den Vorlieben seines Sohnes Ivica ausflaggen. Bereits vor vier Jahren in Turin war Kostelic hinter dem Amerikaner Ted Ligety Zweiter geworden. In Whistler ist Kostelic einer der meistgenannten Siegertipps neben Benjamin Raich, Aksel Lund Svindal oder Bode Miller.
Lange Wartezeit
Die Kombination der Männer trug den Schweizern letztmals 1992 in Albertville eine Olympia-Auszeichnung ein. Steve Locher holte an jenen Spielen als Dritter die einzige Medaille für die Schweizer Alpinen.
Vier Jahre zuvor hatte Paul Accola ebenfalls Bronze errungen. Damals, 1988 in Calgary, war die Kombination wieder ins olympische Programm aufgenommen worden, nachdem zuvor nur kurz vor und nach dem Zweiten Weltkrieg Kombi-Medaillen verteilt worden waren.