Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) einigten sich vor dem Arbeitsgericht Frankfurt auf die Aussetzung des ursprünglich auf vier Tage angesetzten Streiks ab Mitternacht. Der Flugverkehr soll am Dienstag wieder aufgenommen werden. Die VC erklärte sich bereit, die Lufthansa-Piloten dazu aufzurufen, «schnellstmöglich» wieder ihre Arbeit aufzunehmen.
Gewerkschaft verzichtet auf eine Forderung
Die Gewerkschaft hatte bei der von der Lufthansa angestrengten Gerichtsverhandlung eine Forderung in Bezug auf die Lufthansa Italia fallengelassen. Die Lufthansa hätte nach Vorstellungen von Cockpit Millionen zahlen müssen, sobald ein Jet ihrer Tochtergesellschaft von einem Piloten ausserhalb des Konzerntarifvertrags geflogen wird.
Nun soll ausschliesslich über Entgelte und Arbeitsbedingungen der Piloten gesprochen werden. Die Arbeitsrichterin Silke Kohlschitter hatte vorgeschlagen, dass sich die Tarifpartner möglichst schnell und ohne Vorbehalte wieder an den Verhandlungstisch setzen sollten.
Anlaufschwierigkeiten erwartet
Der Vergleich gilt für die bestreikten Gesellschaften Lufthansa, die Lufthansa Cargo und Germanwings.
Der Streik sei ab Mitternacht ausgesetzt, morgen sollen wieder Flugzeuge in die Luft gehen. /


Beide Seiten rechneten mit Anlaufschwierigkeiten beim Flugverkehr am Dienstag.
Wegen des Pilotenstreiks fielen am Montag etwa die Hälfte der geplanten 1800 Flüge aus. Von den 87 Verbindungen mit der Schweiz mussten 27 gestrichen werden. Die Fluggesellschaft hatte bereits den längsten Pilotenstreik ihrer Geschichte befürchtet.
Passagiere gut vorbereitet
Die Passagiere zeigten sich im Grossen und Ganzen gut vorbereitet auf den Streik. Ein Chaos blieb aus. Vereinzelt gab es dennoch lange Warteschlangen, weil mehr Flüge gestrichen wurden als geplant. Zudem strandeten viele ausländische Passagiere, die nicht vorab über die Medien von dem Streik erfahren hatten.
An den Flughäfen Zürich und Genf war die Situation ruhig, wie Swiss-Mediensprecher Jean-Claude Donzel sagte.