Microsoft verspricht jetzt, dass sich das mit der künftigen Version Internet Explorer 9 ändern wird. Windows-7- und Windows-Vista-Nutzer können sich schon jetzt einen ersten Eindruck von dem Browser verschaffen, denn der Softwareriese bietet eine Preview-Version zum Download an. Wir haben sie uns heute heruntergeladen und näher angeschaut.
In weniger als zwei Minuten ist der Browser nach dem Download installiert. Dafür können aber während des Setups keine Einstellungen, wie etwa das Festlegen des Zielverzeichnisses, vorgenommen werden. Die Dateien werden einfach ungefragt in das Standartprogrammverzeichnis kopiert und ein Desktop-Icon angelegt.
Im Anschluss an das Setup startet der Browser automatisch. Als Startseite wird die IE9-Preview-Page angezeigt. Anhand diverser Tests und Anwendung präsentiert Microsoft dort einige der neuen Features.
Schnelles Javascript
Im Acid3-Test erreicht der Browser 55 von 100 Punkten, also mehr als doppelt so viele wie die aktuelle Version Internet Explorer 8. Andere Browser holen aber bereits jetzt die Höchstpunktzahl.
Einen noch grösseren Leistungssprung schafft das Preview des Internet Explorer 9 im SunSpider-JavaScript-Benchmarktest. Auf einem Windows-7-System mit 3-GHz-Dual-Core-CPU und 4 GB Arbeitsspeicher braucht der Browser für einen Testlauf nur 598,8 Millisekunden, bisher waren es 3825,53 Millisekunden.
Screenshot vom Internet Explorer 9. /


Vom Geschwindigkeitszuwachs sollen animierte Bilder und Texte auf der «Test-Drive»-Seite überzeugen. Aber auch in dieser Disziplin hängen die Konkurrenten den Internet Explorer 9 immer noch ab: Safari, Chrome und Opera sind schneller – und das, obwohl sie nicht auf die Rechenleistung der Grafikkarte beim Kompilieren von JavaScripts zurückgreifen.
Zum Surfen nicht geeignet
Im Mittelpunkt des neuen Browsers steht neben dem Performance-Gewinn die HTML5-Unterstützung. Mit einem simplen T-Shirt-Editor demonstrieren die Redmonder beispielhaft die Vorzüge des neuen Standards. Sie stellen in Aussicht, dass der Anwender mit dessen Hilfe in Zukunft keine Unterschiede zwischen der Arbeit mit Online-Apps im Browser und offline installierten Programmen spüren werde. Auch CSS3, Scalable Vector Graphics, XHTML Parser und Tagging für H.264/MPEG4- und MP3/AAC-Codecs wird vom Internet Explorer 9 unterstützt.
Zum Surfen im Internet eignet sich der Browser noch im Moment noch nicht, denn ihm fehlen die obligatorische Navigations- und Adressleisten. Wer dennoch ausserhalb des Preview-Bereichs den Browser testen will, kann im Page-Menü den Punkt «Open» wählen und die gewünschte URL ansteuern. Für Entwickler stellt das IE-Preview das aktualisierte Developer-Tool bereit.
Fazit: Neuer Browser, neues Glück
Mit Windows 7 ist es Microsoft gelungen, ein performantes und stabiles Betriebssystem für den PC, Laptops und Netbooks zu entwickeln. Die Vorzeichen stehen gut, dass die Redmonder dies auch mit dem Internet Explorer 9 im Browser-Bereich schaffen könnten, wenn sie die Neuerungen konsequent umsetzen. Noch sind dem neuen Browser aber die Konkurrenten in puncto Leistung um einiges voraus. Die finale Version wird allerdings nur auf Windows Vista und Windows 7 laufen, nicht aber auf Windows XP.