«Wir sind für das Kaputtmachen da!» Dieser saloppe Spruch des Abteilungsleiters Testlabor Wolfgang Kratz gibt nicht einmal ansatzweise wieder, welchen finanziellen und wissenschaftlichen Kraftakt der 1998 eröffneten Science Park Ulm leisten muss, um sicherzustellen, dass Mobiltelefone auf dem Weltmarkt nicht durch Mangelerscheinungen negativ auffallen. Qualität bedeutet laut Nokia nämlich, dass der Kunde und nicht das Produkt zum Unternehmen zurückkommt.
Speziell um diese Aufgabe kümmert sich das 2002 erbaute Nokia Testlabor in Ulm. Hier werden Produkte von ersten virtuellen Tests bis hin zur Marktfreigabe mindestens sechs Monate begleitet. Eine Prozedur, die einer puren Materialschlacht gleicht, denn bis zu 300 Prototypen werden pro Gerät verschlissen, bis das Labor die Freigabe für die Markteinführung erteilt. Aufs Jahr gerechnet sind das zwischen 8000 und 10'000 Handys, Smartphones und andere Komponenten, die in den Labors systematisch «gequält» werden.
Der kleine Laborkosmos
Wer bei Labortests nur an den obligatorischen Falltest denkt, irrt sich gewaltig. Mittlerweile durchlaufen die Geräte zwei getrennte Parcours, die je nach Komplexität der Prototypen bis zu 300 Einzeltests beinhalten. Grundsätzlich wird zwischen dem Test- und dem Analyselabor unterschieden.
«Helft uns!» /


Während man sich bei der Analyse vornehmlich auf die zum Teil hochkomplexe Fehlersuche spezialisiert hat, gibt in den Testlabors drei Abteilungen, in denen die Belastbarkeit nach unterschiedlichen Kriterien überprüft wird.
Bei den Umwelttests stehen vor allem Einflüsse wie Feuchtigkeit, Staub und extreme Temperaturen auf dem Programm. Drehen, Quetschen oder der freie Fall auf einem Steinblock sind die Prozeduren, die die Handys bei den mechanische Tests überstehen müssen. Hier werden Geräte in unzähligen Zyklen bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus belastet. Bei den Zuverlässigkeitstests werden in komplexeren Kombinationstests Alltagssituationen simuliert. Ein Klassiker ist der sogenannte «Jeans-Test», um festzustellen, wie empfindlich die Oberfläche auf Abrieb und Abfärbungen reagiert.
Die Ansprüche an die Härtetests sind laut Nokia nicht nur vielfältig sondern auch besonders hoch. Die Tests entsprächen nicht nur den gesetzlichen Mindestanforderungen, sondern lägen weit darüber hinaus. Was das im Einzelnen bedeutet, dokumentiert unsere Fotostrecke aus dem Testlabor sehr anschaulich. Sie öffnen die Bildergalerie, indem Sie das nebenstehende Bild anklicken.