Drei Tage nach dem doppelten Selbstmordanschlag auf die Moskauer Metro ist der russische Staatspräsident Dmitri Medwedew überraschend in den Kaukasus gereist. Vor Behördenvertretern in Machatschkala, der Hauptstadt von Dagestan, sprach sich Medwedew am Donnerstag für ein entschiedenes Vorgehen gegen die Aufständischen aus: «Die Massnahmen im Kampf gegen den Terrorismus sollten ausgeweitet werden, sie sollten wirksamer sein, schärfer, grausamer», heisst es in einer Agenturmeldung der ddp auf «NZZ online».
Medwedew stellte zudem fest, dass die Ausschaltung einiger Terroristenführer noch nicht ausgereicht habe, um den Nordkaukasus zu befrieden, weil noch welche übrig blieben. «Wir werden alle finden und bestrafen», kündigte er an, laut einem Bericht der Agentur RIA Nowosti.
Fordert harte Massnahmen: Dimitri Medwedew. /


Die Strategie der Terrorbekämpfung soll dabei mehrere Komponenten umfassen.
Rebellen stellen und Wirtschaft fördern
Weiterhin sollen die Sicherheitskräfte und die Justiz, die Rebellen verfolgen, stellen und ausser Gefecht setzen, so der russische Präsident. Darüber hinaus sollen aber die russischen Behörden durch flankierende Massnahmen bewirken, dass die Rebellen keine neuen Kämpfer rekrutieren können und dass sich aktive Kämpfer von den Rebellengruppen abwenden.
Dazu müsse man Wirtschaft, Bildung und Moral im Nordkaukasus fördern, sagte Medwedew. Insbesondere sollten Grossunternehmen zur Verbesserung der Wirtschaftslage und der Lebensqualität beitragen.
Islamische Geistliche mit einbinden
Und schliesslich müsse man die islamischen Geistlichen in den Kampf gegen den Terrorismus einbinden, forderte Medwedew: «Man muss sie allseitig unterstützen, damit sie die Wahrheit verbreiten.»
Bei der vorzeitigen Explosion einer Bombe sind am Donnerstag in Dagestan zwei Aufständische ums Leben gekommen, wie die russischen Regionalbehörden in Machatschkala mitteilten. Der Sprengsatz explodierte in einem Auto im Bezirk Chasawjurt nahe der Grenze zu Tschetschenien. Ein dritter Verdächtiger wurde verletzt.