Wie der Datendienstleister comScore aufzeigt, werden aktuell pro Stunde schätzungsweise vier Minuten Werbung beim Online-Fernsehen konsumiert.
Für die Zuseher wäre mit sechs bis sieben Minuten jedoch ein deutlich höheres Ausmass an Einschaltungen erträglich. Medienanbieter haben ihr Potenzial im Web offenbar noch nicht ausgeschöpft.
Keine Flucht vor Werbung
Anders als von vielen Experten und Analysten angenommen, reflektiert die zunehmende Verlagerung des Publikums vom traditionellen Fernsehen ins Internet scheinbar keine Flucht vor der Werbung, meint comScore-Online-Video-Direktorin Tania Yuki.
Die Toleranzgrenze für Werbebotschaften sei bei Online-TV-Usern noch nicht ausgereizt.
Werbepausen und Unterbrechungen am TV empfinden viele Zuschauer nach wie vor als störend. /


Den gänzlichen Wert der Internet-TV-Medien hätten ihre Betreiber bisher nicht erschlossen und damit Erlöse liegen lassen.
Sich Inhalte selbst aussuchen
Für Cross-Plattform-User, die sowohl im Internet fernsehen als auch das traditionelle Medium TV nutzen, ist comScore zufolge beispielsweise die Freiheit in Zeit und Raum der wichtigste Grund dafür, einen Teil ihres Fernsehgehalts online zu konsumieren. Der Wunsch nach weniger Werbung spiele hingegen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.
Für drei Viertel der Zuseher sei es von grösserer Bedeutung, sich aussuchen zu können, wo und wann Inhalte gesehen werden. Werbepausen und Unterbrechungen empfinden viele nach wie vor als störend. In Sachen Qualität in Bild und Ton schneide das klassische Fernsehen aber besser ab als Online-TV.