Der im Skandal um Missbrauch und Gewalt in der katholischen Kirche unter Druck geratene Augsburger Bischof Walter Mixa hat beim Papst sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Kirchenvertreter reagierten erleichtert auf den Entscheid.
Mixa hatte nach anfänglichem Leugnen zugegeben, in seiner Zeit als Stadtpfarrer im oberbayerischen Schrobenhausen (1975 bis 1996) Kinder geschlagen zu haben. Während Mixa von Ohrfeigen oder «Watschen» sprach, werfen ihm Opfer vor, sie teilweise mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen zu haben.
Hinzu kommen Vorwürfe, Mixa habe nennenswerte Geldbeträge zum Schaden einer Waisenhausstiftung zweckentfremdet. Dies wird derzeit von einem Sonderermittler geprüft.
Weiteren Schaden abwenden
Mit seinem Rücktritt wolle Mixa weiteren Schaden von der Kirche abwenden, erklärte das Bistum Augsburg.
Der Augsburger Bischof Walter Mixa bietet sein Amt an. /


Mixa selbst bat abermals um Verzeihung und betonte, er wolle auch weiter an der Aufklärung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe mitarbeiten.
Sein Entscheid sorgte für Aufatmen in der Kirche. Der schwere Schritt verdiene Respekt, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, in Bonn. Der Präsident der Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, Alois Glück, sprach von einer «richtigen Entscheidung» und «grossen Erleichterung» für die Kirche.
Mixa hatte am Mittwochabend dem Papst seinen Rücktritt als Augsburger Oberhirte sowie als katholischer deutscher Militärbischof angeboten. Es gilt als sicher, dass Benedikt XVI. das Gesuch annimmt. Vom Vatikan gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.