Mehrere Versuche waren gescheitert, dies mit Mini-Robotern zu bewerkstelligen. Der Ölteppich breitet sich weiter aus. Der auf dem Meer treibende Ölfilm hat nach Angaben der US-Küstenwache streckenweise bereits eine Länge von rund 120 Kilometern erreicht. An einigen Stellen sei er über 70 Kilometer breit.
Allerdings handle es sich nicht um einen dickflüssigen Ölteppich, sondern eher um ein dünnes Wasser-Öl-Gemisch, heisst es. Derzeit halten Winde das Öl ab, rasch auf die US-Küste zuzutreiben.
Entlastungsbohrung wird vorbereitet
Für den Fall, dass die Versuche weiter scheitern sollten, mit Hilfe von Untersee-Robotern die beiden Lecks zu schliessen, bereiten BP-Rettungsexperten bereits eine andere Aktion vor. Dabei soll neben der bestehenden Ölquelle eine Entlastungsbohrung vorgenommen werden. Diese Manöver würden aber zwei oder drei Monate dauern.
Inzwischen begannen die Arbeiten an einer riesigen Schutzglocke über der gesunkenen Bohrinsel. Damit wollen die Helfer die Ölpest kurzfristig in den Griff bekommen.
Der Ölteppich breitet sich weiter aus. (Archivbild) /


Die Bauarbeiten würden zwei bis vier Wochen in Anspruch nehmen, sagte ein Sprecher der US-Küstenwache. Mit der kuppelförmigen Abdeckung könnte das Öl demnach aufgefangen und anschliessend abgepumpt werden. «Das ist das erste Mal, dass so etwas versucht wird», sagte Danner.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt vor einer massiven Bedrohung des Ökosystems im Golf von Mexiko. Falls das Leck mit den Unterwasserrobotern nicht gestopft werden könne, müsse eine neue Bohrinsel aufgebaut werden, um das ausfliessende Öl umzuleiten.
Einzigartiges Ökosystem bedroht
Die Ölpest bedroht die Küsten der US-Bundesstaaten Louisiana, Alabama und Mississippi. Dort befindet sich ein Ökosystem mit Wasservögeln, Garnelen und Austernbänken. Pro Tag laufen gegen 160'000 Liter aus zwei Lecks.
Die Bohrinsel war vor einer Woche nach einer Explosion in Brand geraten und am Donnerstag gesunken. Die meisten der 126 Arbeiter konnten sich in Sicherheit bringen. Elf werden vermisst, die Suche nach ihnen ist inzwischen aber eingestellt. Die Bohrinsel gehört dem an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen Transocean mit Sitz in Zug.