Knapp zwei Wochen nach dem Untergang der Bohrinsel «Deepwater Horizon» gab es ausserdem bereits einen kleinen Fortschritt vor der US-Südküste: Dem BP-Konzern gelang es, das kleinste der drei Lecks am Meeresboden zu schliessen.
BP will das aufgefangene Öl dann auf ein Bohrschiff leiten. Der Konzern hofft, dass das komplizierte System innerhalb von sechs Tagen einsatzbereit ist. Eine solche Aktion in dieser Tiefe gab es bislang noch nie.
Bei Erfolg zweite Kuppel
BP-Manager Doug Suttles sagte, es könne angesichts der Schwierigkeiten zunächst «frustrierend» werden. Aber: «Ich bin überzeugt, dass wir sie (die Kuppel) zum Funktionieren bringen.» Klappt das Manöver, will der Ölkonzern eine zweite solche Vorrichtung einsetzen, um das andere Leck abzudichten.
Inzwischen werden in Washington die Rufe lauter, BP nicht nur für die Reinigungsarbeiten, sondern auch für die erwarteten Schäden in Natur und Wirtschaft in vollem Umfang zur Kasse zu bitten.
Immer noch fliessen 5000 Barrel Öl pro Tag ins Meer. /


Zwei demokratische Senatoren im Kongress wollen erreichen, dass eine gesetzliche Obergrenze für derartige Schadensersatzleistungen von 75 Millionen Dollar auf zehn Milliarden Dollar erhöht wird.
Wetter spielt mit
Immerhin, das Wetter spielt weiter mit: Günstige Winde halten den Ölteppich vom Festland fern. Die Einsatzleiter erwarten, dass das mindestens bis zum Wochenende so bleibt. Damit erhalten die etwa 7500 Einsatzkräfte mehr Zeit, um die Säuberungsarbeiten und Schutzmassnahmen für die Küstenregion voranzutreiben. So wurde auch gearbeitet, schwimmende Barrieren auszulegen und Öl abzuschöpfen.
Die Hoffnungen konzentrieren sich jedoch auf die rund 113 Tonnen schwere Stahlkuppel: Sie könnte, wenn alles klappt, nach Expertenangaben den Ölfluss zu 80 Prozent stoppen - so lange, bis das endgültige Abdichten der Lecks gelungen ist. Nach Absetzen des Behälters in 1500 Metern Tiefe müssen noch Leitungen von der Konstruktion zu einem Bohrschiff gelegt werden.