Scaglia verliess die römische Staatsanwaltschaft, in der er sich seit März befand. Scaglia, der 2007 Fastweb an Swisscom verkauft hatte, war wegen des Vorwurfs festgenommen worden, in einen spektakulären Finanzskandal um internationale Telekom-Dienstleistungen verwickelt zu sein.
Die italienische Staatsanwaltschaft wirft Fastweb und der Telecom-Italia-Tochter Sparkle vor, mittels fiktiver Telekomgeschäfte Geldwäscherei betrieben und die Mehrwertsteuer hinterzogen zu haben.
Vor einem Monat hatte Swisscom-Chef Carsten Schloter die Führung von Fastweb übernommen, um eine staatliche Zwangsverwaltung abzuwenden. Der frühere Fastweb-Chef Stefano Parisi hat seinen Posten vorübergehend geräumt.
Geschäfte haben nicht gelitten
Die Geschäfte von Fastweb haben bisher aber nicht unter den Vorwürfen gelitten. Im ersten Quartal 2010 steigerte Fastweb den Reingewinn um 70 Prozent auf 3,9 Mio. Euro.
Der Fastweb-Gründer Silvio Scaglia ist steht nun unter Hausarrest. /


Der Umsatz stieg um 4 Prozent auf 462,3 Mio. Euro.
Der Swisscom machte die Affäre um Fastweb hingegen einen Strich durch die Rechnung. Der Reingewinn des grössten Schweizer Telekomkonzerns schrumpfte im ersten Quartal um gut ein Fünftel auf 377 Mio. Franken. Schuld dafür ist gemäss Swisscom eine Rückstellung im Mehrwertsteuerverfahren von Fastweb in Höhe von 70 Mio. Euro (102 Mio. Franken). Ohne diese Rückstellung wäre der Gewinn auf Höhe des Vorjahres geblieben.