«Wir sind extrem besorgt», sagte Pierre-François Veillon (SVP/VD), der Präsident der zuständigen Subkommission, vor den Medien in Bern. Trotz eindeutiger Signale habe der Bundesrat nicht reagiert. Der Führungsmangel sei «gravierend».
Im Bericht wird insbesondere Finanzminister Hans-Rudolf Merz kritisiert. Er habe den Bundesrat zu spät einbezogen, sagte Veillon. Zwar habe er eine Arbeitsgruppe eingesetzt, doch habe er dieser keinen konkreten Auftrag gegeben.
Lange Gesichter: Die GPK kritisiert den Bundesrat. (Im Bild: Claude Janiak, Maria Roth-Bernasconi und Pierre-Francois Veillon) /

Claude Janiak, Maria Roth-Bernasconi und Pierre Francois Veillon kritisieren die mangelnde Teamfähigkeit des Bundesrates. /


Eine Verflechtung von Merz mit der UBS wurde gemäss GPK aber nicht festgestellt.
«Klima des Misstrauens»
Corina Eichenberger (FDP/AG) sprach von einem «Klima des Misstrauens» im Bundesrat. Dies sei «schockierend». Die GPK rufen dazu auf, nun rasch Lehren zu ziehen aus den Geschehnissen rund um die Finanzkrise und die UBS-Affäre.
Das Zeitfenster schliesse sich, sagte Eichenberger. Die Reformen zu «too big to fail», Bankenaufsicht und Vergütungspolitik müssten so schnell wie möglich angepackt werden.
Für die GPK-Mitglieder bedeutet dies auch, dass auf die Einsetzung einer Parlamentarischen Untersuchungskommission (PUK) verzichtet werden sollte: Eine weitere Untersuchung wäre ihrer Ansicht nach Zeitverschwendung.
Keine PUK
Die GPK hätten Einsicht in alle relevanten Dokumente erhalten, sagte Maria Roth-Bernasconi (SP/GE) Präsidentin der nationalrätlichen GPK. Auch der Präsident der ständerätlichen GPK, Claude Janiak (SP/BL), stellte den Nutzen einer PUK in Frage: «Die Schranken der GPK sind auch die Schranken einer PUK», gab er zu bedenken.
Die ständerätliche GPK sprach sich laut Janiak mit 8 zu 1 Stimmen gegen eine PUK aus, die nationalrätliche mit 13 zu 5. Über die Einsetzung einer PUK wird das Parlament in der Sommersession entscheiden, die am Mittag beginnt.