Im Rahmen der Protestaktionen zum europaweiten Milchtag brachten die Bauern symbolisch Milch auf Felder aus, statt sie zum Markt zu bringen. «Stoppt den Unsinn» und «Mengensteuerung jetzt!» stand auf zwei mit Milch gefüllten Güllewagen in Allschwil. Ähnlich klang es bei Lausanne.
Es gleiche «moderner Verknechtung», wenn die Bauern zur Produktion von Milchmengen gezwungen würden, die dann «zu Ramschpreisen» auf internationalen Märkten verkauft würden, hielt Uniterre in einer Erklärung fest. Die Bauernbetriebe des Landes würden so in den Ruin getrieben.
Ein Bauernprotest gegen die Milch-«Ramschpreise» in Allschwil und Lausanne. /


Die Verhältnisse am Milchmarkt passten «eins zu eins zur derzeit herrschenden Abzockerei», sagte in Allschwil Felix Lang, Präsident von Uniterre Nordwest. Gemäss der Organisation sank der Milchpreis seit der Freigabe des Milchmarktes 2008 auf etwa 43 bis 54 Rappen, dies indes bei Produktionskosten von 1 Franken pro Liter.
Nichts gegen Überproduktion getan
Die Branchenorganisation Milch (BOM) habe jedoch nichts gegen die Überproduktion getan und ihre Beschlüsse hätten «nur den einseitigen Interessen der Milchindustrie genützt». Dagegen verlangt Uniterre wieder eine Mengensteuerung sowie kostendeckende Preise.
Uniterre war bisher vor allem in der Westschweiz aktiv und zählt dort nach eigenen Angaben rund 2000 Mitglieder. In Allschwil trat nun erstmals die neben einer Zürcher Sektion seit rund drei Monaten bestehende Uniterre Nordwest auf.