Zusätzlich beschleunigt wurde die Talfahrt des Euro durch missverständlich aufgenommene Aussagen des französischen Regierungschefs.
Premierminister François Fillon sagte in Paris, er sehe nur gute Nachrichten in der Parität zwischen Euro und Dollar.
Das französische Wort «parité» kann sowohl einen Gleichstand, also ein Verhältnis von 1:1 zwischen Euro und Dollar, als auch den jeweiligen Wechselkurs bedeuten. Die Gemeinschaftswährung fiel unmittelbar nach der Erklärung Fillons auf bis zu 1.2036 Dollar, den tiefsten Stand seit März 2006.
SNB-Intervention bleibt aus
Schon zuvor war die Gemeinschaftswährung Händlern zufolge verstärkt unter Druck geraten, als deutlich geworden sei, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) anders als in der Vergangenheit nicht zur Stützung des Euro eingegriffen habe.
Der ungarische Forint verlor gegenüber dem Euro an Terrain. /


«Das hat den Abwärtstrend deutlich beschleunigt», sagte ein Händler.
Zudem spielt die Verunsicherung über den weiteren Verlauf der europäischen Schuldenkrise eine Rolle, nachdem Ungarn ein massives Haushaltsdefizit eingeräumt hatte. Der Forint fiel gegenüber dem Euro auf den tiefsten Stand seit einem Jahr und notierte bei 286.15 Forint.
Der Schweizer Franken stieg gegenüber dem Euro auf ein Rekordhoch von 1.3865 Franken. So billig war ein Euro noch nie. Danach erholte sich die Gemeinschaftswährung wieder etwas und kostete um 18.15 Uhr 1.3926 Franken.