Göldi war am Donnerstag nach viermonatiger Haft wegen angeblicher Visavergehen freigelassen worden und befindet sich seither in einem Hotel in Tripolis. Zahaf hatte sich unmittelbar nach der Freilassung zuversichtlich gezeigt, dass Göldi noch am Wochenende die nötigen Papiere erhält und in die Schweiz ausreisen darf.
Erschwerend ist aber anscheinend, dass in Libyen Freitag und Samstag Ruhetage sind und die meisten Büros der Behörden nicht geöffnet haben. Die Familie des früheren ABB-Länderchefs, der seit fast 700 Tagen in Libyen festsitzt, wollte sich am Samstag nicht zur Lage äussern.
Max Göldi wurde entlassen und wohnt nun in einem Hotel. /


Auch das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hüllte sich in Schweigen.
Die schwere diplomatische Krise zwischen der Schweiz und Libyen ist noch nicht ausgestanden. Die EU-Kommission hatte Tripolis am Freitag aufgefordert, Göldi ausreisen zu lassen.
Hintergrund ist die vorübergehende Verhaftung eines Sohnes von Machthaber Muammar al-Gaddafi - Hannibal - und dessen Ehefrau Aline in Genf im Juli 2008 wegen des Verdachts der Misshandlung von Hausangestellten.
Libyen möchte, dass die «demütigende» Verhaftung von einem internationalen Schiedsgericht untersucht wird. Die Schweiz hat eine entsprechende Übereinkunft sistiert, nachdem die beiden Schweizer Geiseln Göldi und Rachid Hamdani zwischenzeitlich gar an einen unbekannten Ort verschleppt worden waren.