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Fehlt nur noch FacebookaidaDer Al Kaida-Terror, der die Welt seit 2001 im Griff zu haben scheint, hat neue Ebenen erreicht. Allerdings nicht so, wie man es sich vorstellt.von Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Freitag, 2. Juli 2010 / 11:45 h
Al Kaida scheint nämlich neue Wege zu suchen. Die Kämpfe in Afghanistan und die weltweite Verfolgung der Organisation hat diese ziemlich geschwächt. Scheinbar in einem Masse, dass diese sich auf neue Arten des Terrorismus konzentrieren muss. Die Tage von World-Trade-Center-Anschlägen scheinen vorerst gezählt zu sein.
Stattdessen setzen die Islamisten nun voll auf Do-It-Youself Terroristen, Heimwerker-Bomber, die ohne Einbindung in ein Netzwerk völlig autonom Anschläge machen. Der glücklicherweise völlig dilettantische Times Square Bomber Faisal Shahzad ist ein Paradebeispiel für die Sorte Terrorist, mit dem Al Qaida in Zukunft die Welt in Atem halten will.
Auch wenn der qualmende Geländewagen eine Lachnummer war: Zwischen Rohrkrepierer und Volltreffer liegt meist nur ein winziger Schritt. So wurde denn auch am Prozess gegen Shazad festgestellt, dass die Bombe nur aus reinem Zufall versagt hatte. Bedenkt man, dass Autobomben eines der «erfolgreichsten» Mittel sind, wahllos viele Leute zu töten, verstümmeln und verletzen, sollte die Bedrohlichkeit dieses misslungenen Anschlags jedem bewusst werden.
Und genau darauf setzt «Inspire». Nein – es handelt sich dabei nicht um ein neues Parfum von Calvin Klein, sondern das erste englisch-sprachige Terroristen-Online-Magazin.
Die Publikation des 67-Seitigen Magazins verlief allerdings etwas harzig. Nur die ersten drei Seiten konnten gelesen werden, der Rest war unleserlicher Computer-Code. Aber das Inhaltsverzeichnis war – je nach Standpunkt – bereits schockierend oder viel versprechend.
«Bau in der Küche deiner Mutter eine Bombe» versprach zum Beispiel eine «detaillierte aber kurze, einfach zu lesende Anleitung, wie man aus den Zutaten, die man in einer Küche finden kann, eine Bombe baut». Ausserdem werden die Leser aufgerufen, eigene Vorschläge und Kommentare einzusenden.
Wenn das erste Gelächter einmal verstummt ist, sollte jeder kurz an folgendes denken: Es geht in diesem Bastelmagazin nur darum, Menschen zu töten. Und zwar auf ziemlich grausige Weise (eine Küchenbombe könnte zum Beispiel Glasscherben und Besteck als Schrapnell benützen). Wer es immer noch lustig findet, soll sich eine Gabel in den Arm rammen und sich dann vorstellen, wie sich das mit zehnfacher Kraft im Bauch anfühlen würde...
Das Publikationsproblem dürfte bald gelöst sein und das Magazin über kurz oder lang im Netz in seiner vollen Länge zirkulieren, wobei solche Veröffentlichungen eigentlich nichts Neues sind – zumindest in arabischer Sprache. Allerdings verhinderte dieser «Sprachfilter», dass die Aufrufe zum Mord und Anleitungen zum Terror ungefiltert bei uns ankamen. Man hört zwar schon lange von Portalen, wo sich Islamisten austauschen, weiss sogar dass diese sehr wichtig sind. Aber der unmittelbare Kontakt fehlt.
Mit dem «Inspire»-Online-Magazine betritt Al Kaida nun eine viel sichtbarere Bühne der Propaganda. Die Hoffnung ist es, Menschen anzuziehen, die vielleicht Sympathien hegen, aber kein Arabisch können, kurz gesagt, es geht darum, den Kundenstamm zu verbreitern. Zudem sind die Angesprochenen weniger verdächtig, dürfte es sich doch kaum einmal um Arabischstämmige handeln, die ohnehin – ob dies nun jemand zu gibt oder nicht – unter stärkerer Beobachtung und Kontrolle stehen. Unauffälligere und mehr Attentäter versprechen mehr Anschläge und mehr Opfer. Als nächstes braucht es nur noch eine Facebook-Gruppe, wo sich Möchtegern-Terroristen über ihre neusten Anschlagspläne austauschen... Facebookaida, sozusagen...
Doch Al Kaida riskiert auch etwas. Denn diese Publikation kann auch von den auserwählten Opfern gelesen werden, wenn sie mal draussen ist, von denen, die zerfetzt, verbrannt und gesprengt werden sollen. Das Verständnis für islamistische und auch ganz normal islamische Bewegungen wird damit kleiner werden, die Toleranz wird weiter Schrumpfen. Es ist ein Unterschied, ob man davon hört, dass einem jemand etwas antun will, oder wenn man es von diesem selbst liest.
Doch momentan steckt «Inspire» noch auf irgend einem Server in Jemen oder sonst wo fest. Sobald aber junge Möchtegern-Jihadisten beginnen, sich in Mamas Küche zu verschanzen wird es Zeit, die Alarmstufe rauf zu schrauben... nur damit das gesagt ist.
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