Frankreichs Aussenminister, Bernard Kouchner, zeigte sich erleichtert. Er sprach Aussenministerin Micheline Calmy-Rey nach eigenen Angaben seine «grosse Erleichterung» aus. Der «grosse franko-polnische Filmregisseur» könne sich nun wieder voll auf seine künstlerische Tätigkeit konzentrieren.
Kulturminister Frédéric Mitterrand schrieb in einer Mitteilung, Polanski könne nun endlich wieder in die «Künstlergemeinde» zurückkehren, die ihn während mehrerer Monate «mit Wärme und Respekt» umgeben habe.
USA verärgert
Die USA reagierten mit Verärgerung auf den Entscheid der Schweizer Justiz. «Wir sind enttäuscht», sagte Aussenministeriumssprecher Philip Crowley in Washington. Polanski werde eines schweren Verbrechens beschuldigt, auf dessen Aufklärung die US-Justiz weiter drängen werde.
Polanski selbst bedankte sich über seinen Anwalt bei all jenen, die ihm beigestanden haben.
Der Anwalt hofft, dass Polanski eines Tages wieder in die USA zurückkehren kann. /


Er wolle seinen Unterstützern ein «riesiges Dankeschön» zukommen lassen, heisst es in einer Erklärung. Über den Fall selbst wolle er sich zwar nicht äussern
Unabhängigkeit gezeigt
Die Schweiz habe Grösse gezeigt, sagte der Direktor des Filmarchivs Cinémathèque suisse in Lausanne, Frédéric Maire. Die Schweiz habe Unabhängigkeit bewiesen, was für einen kleinen Staat nicht selbstverständlich sei, sagte er der Nachrichtenagentur SDA.
Der Waadtländer Filmemacher Lionel Baier hielt fest, dass sich die Schweizer Behörden für ihren Entscheid lange Zeit gelassen hätten. Das Zurich Film Festival (ZFF), für das der Filmemacher im vergangenen September in die Schweiz gereist war, zeigte sich «sehr erleichtert».
Der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy sagte der AFP nach dem Entscheid, er sei «verrückt vor Freude». Polanski habe ihm gesagt, er habe das Gefühl, ihm sei Gerechtigkeit widerfahren. Lévy hatte den Starregisseur vor Weihnachten in Gstaad besucht.