ht/pd / Quelle: news.ch / Montag, 19. Juli 2010 / 10:00 h
Die Studie soll Entscheidungsgrundlagen für eine allfällige Einführung von so genannten Smart Meters in der Stadt Zürich liefern.
Smart Meters geben den Verbrauchern jederzeit Aufschluss darüber, mit welchen Geräten und Einrichtungen sie wie viel Strom konsumieren, und regen sie möglicherweise zu einem sparsameren Verhalten an.
Stromverbrauch auf Bildschirm
Nach Installation der Zusatzgeräte können die Nutzer ihren Stromverbrauch auf einem separaten Bildschirm oder per Internet ablesen, wie Harry Graf, Sprecher des ewz gegenüber news.ch erklärte.
Einer zweiten Gruppe werde kein Anzeigegerät abgegeben, dafür eine Energieberatung zur Verfügung gestellt. Schliesslich werde ausgewertet, welche Gruppe wie viel Strom einspart, so Graf.
Kern des Projektes ist eine Feldstudie mit 5000 freiwilligen Testhaushalten in der Stadt Zürich, bei denen drei verschiedene Instrumente zum sparsamen Umgang mit Energie ein Jahr lang eingesetzt und deren Wirkungen untersucht werden. Es handelt sich dabei um die Smart-Meter-Anzeige, die persönliche Beratung zum Elektrizitätskonsum sowie regelmässige Rückmeldungen zum eigenen Energieverbrauch und zu demjenigen eines Vergleichshaushalts.
Die Studie soll die Entscheidungsgrundlagen für oder gegen eine Einführung von Smart Metering in Privathaushalten liefern. Das ewz führt sie zusammen mit den Universitäten Zürich und Lausanne durch.
Informationen über den effektiven Stromverbrauch lassen sich an herkömmlichen Stromzählern nur schwierig finden. /


Das Bundesamt für Energie übernimmt einen Teil der Kosten für die Auswertung der Daten und die Installationen.
Vorläuferprojekt gestartet
Bereits Mitte Juli startet ein Pilotprojekt als Vorläufer zur Feldstudie, bei dem unter anderem die Mess- und Übertragungstechnologie erprobt wird. Dafür werden 1500 zufällig ausgewählte Stadtzürcher Haushalte angeschrieben und zur Teilnahme eingeladen. Der Start der breiter angelegten, eigentlichen Studie ist für das 4. Quartal 2010 vorgesehen.
Falls Smart Meters das Verhalten von Stromkundinnen und -kunden beeinflussen, ist daraus auch ein Nutzen für die Stromversorger zu erwarten. Diese müssen ihre Versorgungsnetze auf die Verbrauchsspitzen auslegen, die vielleicht dank den Smart Meters in den Haushalten gebrochen werden, wie das ewz schreibt.
Der Stadtrat hat dem Gemeinderat Ausgaben von 9,77 Millionen Franken für das breit angelegte Projekt beantragt. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Stadtzürcher Parlament dürfte dies wohl durchkommen. Den Aufruf zur Teilnahme an der Feldstudie wird das ewz machen, sobald der Gemeinderat die Ausgaben für das Projekt bewilligt hat.