Zur Debatte stünden nicht nur Investitionen von 20 Mrd.
Fiat-Chef Sergio Marchionne. /


Euro, sondern auch die Präsenz von Fiat in Italien, sagte Marchionne bei dem Treffen mit Gewerkschaftern und Regierungsvertretern. «Wenn sich Fiat in Italien nicht auf Zusagen verlassen kann, dann müssen wir woanders hingehen.» Italien sei weltweit der einzige Markt, auf dem der Konzern Verluste mache.
Aktion gegen Arbeitsrecht
Das demonstrative Motorengeheul des Traditionskonzerns und grössten Autoproduzenten des Landes folgt auf einen Kavalierstart, mit dem Marchionne das für sein strenges Arbeitsrecht bekannte Italien auf Produktivität trimmen wollte.
Erst rang er Arbeitern in einer Fabrik bei Neapel weitreichende Veränderungen ihrer Verträge ab, dann kündigte er in der vergangenen Woche völlig überraschend die Produktionsverlagerung mehrerer neuer Modelle vom Stammsitz in Turin nach Serbien an.
Kritik von allen Seiten
Dafür schallt ihm Kritik von vielen Seiten entgegen: Nicht nur Arbeitsplätze könnten auf der Strecke bleiben, auch die Rolle Italiens als wichtiger Produktionsstandort sei gefährdet, schimpften Regierungsmitglieder.
Ministerpräsident Silvio Berlusconi meldete sich persönlich zu Wort und appellierte an die Verantwortung des Autokonzerns. Auch in einer freien Marktwirtschaft zähle er darauf, dass die Verlagerung ins Ausland keine Jobs in Italien gefährde, erklärte er.