Unter dem Strich erzielte der zweitgrösste Zementkonzern der Welt nach der französischen Lafarge einen Reingewinn von 331 Mio. Franken. Das sei ein Rückgang von 37,2 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode, teilte Holcim am Donnerstag in einem Communiqué mit.
Schuld am Taucher sei eine einmalige Steuerbelastung wegen Änderungen in den Beteiligungsstrukturen in Nordamerika. Diese habe das Ergebnis um 186 Mio. Fr. gedrückt und im ersten Quartal für einen Verlust gesorgt. Allerdings wirkten sich die Änderungen positiv in der Zukunft aus, sagte Finanzchef Theophil Schlatter in einer Telefonkonferenz: «Wir müssen weniger Quellensteuern zahlen.»
Erwartungen verfehlt
Nach dem harten Winter, als der viele Schnee auf der Nordhalbkugel die Baustellen lahmlegte, habe sich sich die Baukonjunktur im zweiten Quartal wieder etwas aufgehellt. In einigen Regionen Westeuropas und Nordamerikas habe die Baustoffnachfrage wieder zugenommen. Insgesamt konnte Holcim wieder mehr Zement, Zuschlagsstoffe und Transportbeton verkaufen.
Der Umsatz kletterte um 8,1 Prozent auf 10,902 Mrd. Franken.
Holcim hat die Erwartungen der Analysten beim Gewinn verfehlt. /


Das Plus sei aber vor allem Akquisitionen zu verdanken, sagte Konzernchef Markus Akermann. Ohne Zukäufe und Währungsgewinne wäre der Umsatz leicht gesunken.
Zukauf in Australien
Der so genannte betriebliche EBITDA (operativer Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen) stieg um 9,3 Prozent auf 2,343 Mrd. Franken. Am meisten zur Verbesserung hätten der Zukauf in Australien, die massive Erholung in Nordamerika und die deutliche Steigerung in Afrika sowie dem Mittleren Osten beigetragen, sagte Akermann. Zudem drückte der Konzern die Kosten.
Damit hat Holcim die Gewinnerwartungen der Analysten klar verfehlt. Diese hatten gemäss der Nachrichtenagentur AWP im Durchschnitt mit einem betrieblichen EBITDA von 2,453 Mrd. Fr. und einem Reingewinn 475 Mio. Fr. gerechnet.