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Was von Saddam übrigbliebTausende schmachten in Gefängnissen. Ohne Prozess, ohne Chance auf eine faire Verhandlung. Stattdessen steht Folter mit Bohrmaschinen und Stromstössen, Ersticken und Schlägen mit Stromkablen auf dem Programm. Die so erpressten Geständnisse werden als Basis für die Unrechtsurteile von Gerichten, die diesen Namen gar nicht verdienen, verwendet, was nicht selten zu Todesurteilen führt, wenn die Gefangenen nicht schon an der Folter ums Leben kommen.von Patrik Etschmayer / Quelle: news.ch / Montag, 13. September 2010 / 11:07 h
Eines der Ziele der US-Invasion des Iraks war es vor sieben Jahren, genau diesen Zuständen ein Ende zu setzen. Nun, da 'nur' noch eine, mehrere zehntausend Mann zählende, Sicherheitstruppe verbleibt und die US-Armee ihre Gefangenen an die irakische Führung übergeben wird, sieht es praktisch immer noch gleich aus, in den Gefängnissen im Zweistromland.
Oder, wie es Amnesty-International kurz und bündig schreibt: Neue Machthaber, gleiche Vergehen. Wie schon unter Saddam betätigen sich die Sicherheitskräfte als systematische Folterer, die dabei von den vorgesetzten Behörden und der Regierung Rückendeckung für ihre Brutalitäten erhalten.
Hat sich überhaupt etwas geändert im Irak? Ja, vielleicht. Wenn nun die Gefangenen sterben, während sie gefoltert werden, werden sie nicht irgendwo in der Wüste verscharrt, sondern der Familie übergeben, mit einer Sterbeurkunde, auf der steht, dass der zu Muss geprügelte Häftling an einem Herzversagen gestorben ist.
So sieht es aus, wenn die Demokratie in den Irak kommt, was natürlich unweigerlich zu der Frage führt, was da schief gelaufen ist. Die unerfreuliche Antwort ist vielleicht jene: Der Irak und sein Volk sind kaputt.
Auch einzelne Menschen können kaputt sein. Wir kennen dies alle: Kinder die misshandelt wurden und es nie mehr schaffen, sich in die Gesellschaft einzugliedern, Vergewaltigungsopfer, die fortan von Angst und Schrecken durchs Leben begleitet werden, Männer, die im Krieg unsagbares Grauen erlebten, und diesen Schrecken nie mehr abschütteln können. Diese Menschen werden auch als gebrochen bezeichnet. Aber dies verbrämt die schreckliche Wahrheit, dass nämlich die Seele eines Menschen so zermalmt werden kann, dass sie nur noch mit unglaublich viel Liebe und Verständnis – wenn überhaupt – wieder halbwegs heilen könnte.
Doch was, wenn eine ganze Nation die Realität nur noch als Albtraum kennt? Wenn jede neue Hoffnung wieder zermalmt wird mit Gewalt, Korruption und einer ständigen, lähmenden Angst, das nächste Opfer zu sein? Wenn der politische Gegner, das Mitglied einer anderen Volksgruppe nicht einer sein kann, mit dem man im Wettbewerb oder Dialog steht, sondern immer ein möglicher Todfeind ist? Und was, wenn diese Gefühle nicht Paranoia, sondern mit Bomben, Galgen und Folterkellern täglich gefestigte Wahrheit sind?
An viel zu vielen Orten dieser Welt kann gesehen werden, wie schwer es ist, Frieden nach langen, inneren Konflikten zu finden: Nordirland und das Baskenland, Ex-Yugoslawien und Somalia, Palästina und Sudan: Überall brodelt es noch – teils ganz offen, teils tief unter der langsam vernarbenden Oberfläche.
Im Irak lässt sich noch kaum Heilung sehen – sicher, an einigen Orten etabliert sich eine Zivilgesellschaft, doch das Erbe Saddams und seiner despotischen Vorgänger lastet schwer, ja erdrückend auf dem Land, wo fast niemand dem Staat, der ihn jetzt vertreten soll, vertrauen kann. Und mit jedem Toten schwindet mehr von dem Vertrauen.
Saddam und sein Regime haben den Irak und sein Volk durch und durch zerstört. Die Amerikaner haben zwar den Zerstörer, aber nicht die Zerstörung beseitigt, die Folter, das Grauen in den Zellen, der Hass und die Verachtung... all das, was von Saddam eben übrig blieb.
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