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Rebellenführer Sakajew in Polen festgenommenWarschau/Moskau - Der von Moskau mit internationalem Haftbefehl gesuchte Chef der tschetschenischen Exilregierung, Achmed Sakajew, ist in Warschau festgenommen worden. Moskau verlangte von Polen die Auslieferung.ht / Quelle: sda / Freitag, 17. September 2010 / 14:26 h
Die russischen Behörden werfen dem 51-Jährigen, der seit 2003 im Londoner Exil lebt, die Beteiligung an Terroranschlägen vor.
Es gebe «schwerwiegende Beweise», sagte der einflussreiche Aussenpolitiker Konstantin Kossatschow am Freitag in Moskau der Agentur Itar-Tass. Polens Regierungschef Donald Tusk sagte, über Sakajews Schicksal entscheide ein unabhängiges Gericht.
Sakajew wollte in Pultusk nordöstlich von Warschau an einem Tschetschenischen Weltkongress teilnehmen. Die polnischen Behörden hatten ihn zuvor gewarnt, dass ihm aufgrund des von Russland ausgestellten internationalen Haftbefehls bei seiner Einreise eine Festnahme drohe.
Freiwillig gestellt Ein Sakajew-Vertreter kündigte daraufhin an, dass sich der Exilant freiwillig zu den Behörden begeben wolle. «Polen ist ein demokratischer Rechtsstaat», sagte der 51-Jährige nach seiner Festnahme. Er hatte das NATO- und EU-Mitglied in den vergangenen Jahren mehrmals besucht, ohne festgesetzt zu werden.Polen hatte Sakajew zuvor vor einer Einreise gewarnt. /
Laut Moskauer Medien soll Sakajew auch wiederholt in Deutschland gewesen sein. In der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus kämpfen Aufständische seit Jahren für eine Unabhängigkeit von Moskau. Tusk: «Keine Bestellungen aus Russland» Bei einem Telefonat mit seinem polnischen Amtskollegen habe er die Vorwürfe Moskaus bekräftigt, sagte Russlands Generalstaatsanwalt Juri Tschaika. Sollte Sakajew ausgeliefert werden, geniesse er bei einem Prozess «alle Rechte». Warschau sei nicht bereit, «Bestellungen» aus Russland auszuführen, betonte dagegen Regierungschef Tusk. Tschetschenische Separatisten konnten bisher in Polen als Freiheitskämpfer mit grosser Sympathie rechnen. Laut Scotland Yard wirft Moskau dem Chef der tschetschenischen Exilregierung Mord in mehr als 300 Fällen vor. Der frühere russische Aussenminister Igor Iwanow hatte Sakajew sogar einmal mit Terroristenführer Osama bin Laden verglichen.
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