Verführerisch ist so ein Aufdruck auf der Packung, räumte Doris Fischer-Taeschler, Geschäftsführerin der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur SDA ein. Ganz schnell kann er aber auch problematisch werden.
Steht er nämlich etwa auf Schokolade, dürfte im Produkt selbst der Zucker meistens durch einen Zuckerersatzstoff und mehr Fett ersetzt worden sein. Fett als Geschmacksträger verstärkt den künstlichen Süssstoff.
Gerade das Fett, erklärte Fischer-Taeschler, ist für viele Diabetes-Betroffene schlimm. Oft nämlich geht Diabetes mit Übergewicht einher. Dass die Diabetiker-Lebensmittel in der Schweiz ebenso wie in Deutschland verschwinden, verlangt sie deswegen nicht.
Zuckerkranke brauchen keine «Diabetiker-Häsli» /

«Zuckerkrankheit» hat wenig mit Zucker zu tun
Schweizerinnen und Schweizer seien wohl weniger «aufdruckgläubig». Ausser bei Schokoladen hätten sich die Lebensmittel mit dem Vermerk hierzulande nie recht durchgesetzt.
Fischer-Taeschler ruft in Erinnerung, dass Diabetes - obwohl im Volksmund Zuckerkrankheit genannt - wenig mit Zucker zu tun hat. Der Körper wandelt jedes Kohlenhydrat in Zucker um. So ist für Diabetiker die Kontrolle der Kohlenhydrat-Zufuhr wichtig.
Wie die gesunden Menschen auch, sollten sich Diabetikerinnen und Diabetiker darum möglichst ausgewogen und naturnah ernähren - egal, ob «für Diabetiker geeignet» draufsteht.
Diabetiker brauchen keine speziellen Lebensmittel
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) erinnert in einer Stellungnahme an einen Positionsbezug der Eidgenössischen Ernährungskommission (EEK). Die EEK hielt bereits vor einiger Zeit fest, dass Diabetiker im Rahmen ihres Diätplans alles zu sich nehmen können und keine speziellen Lebensmittel brauchen.