Bis anhin rechnete die ILO mit einer Erholung des Arbeitsmarktes bis 2013. Wie Raymond Torres, der Direktor des ILO-Instituts für soziale Fragen, erklärte, verschlechterten sich die Perspektiven unterdessen in verschiedenen Ländern. Er stützt seine Aussagen auf eine Studie mit dem Titel «Von einer Krise zur anderen?».
Gegenwärtig rechnen die ILO-Fachleute mit einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent im laufenden Jahr, was weltweit 210 Millionen Arbeitslosen entspricht.
Neue Wolken über dem Arbeitsmarkt
Die Studie weist auf neue Wolken über dem Arbeitsmarkt hin. Darunter fallen die Langzeitarbeitslosen.
Immer mehr Langzeitarbeitslose weltweit. /


In 35 Ländern, aus denen Daten vorhanden sind, waren 40 Prozent der Stellensuchenden über ein Jahr lang ohne Arbeit.
Zwischen Jahresbeginn 2009 und 2010 nahm die Langzeitarbeitslosigkeit um 9 Prozent zu. In den Vereinigten Staaten erhöhte sich die durchschnittliche Dauer der Stellensuche von 25 Wochen im August 2009 auf 33,6 Wochen im August 2010.
Besonders viele Jugendliche leiden unter der Arbeitslosigkeit. Mehr als 20 Prozent der 15- bis 24-Jährigen standen im ersten Trimester in den 27 EU-Ländern auf der Strasse, in Spanien waren es gar 40 Prozent.
Krisengründe nicht behoben
Raymond Torres erklärte, die während der Krise 2008 und 2009 gestarteten staatlichen Ankurbelungsprogramme hätten die Lage etwas entschärft, jetzt würden sie aber Sparprogrammen Platz machen. Die Ursachen der Krise seien indessen nicht korrekt angegangen worden.