«Wir erinnern uns heute daran, dass es mutige Bürger waren, die sich die Freiheit erkämpft haben. Deshalb feiern wir das heute mit einem Bürgerfest», sagte der Bremer Regierungschef Jens Böhrnsen bei der Eröffnung der zentralen Feier im kleinsten deutschen Bundesland.
In der Hansestadt werden über das Wochenende hunderttausende Menschen erwartet. Dort gibt es eine Vielzahl von Konzerten, bunten Paraden und eine Meile, auf der sich alle Bundesländer, der Bundestag und der Bundesrat präsentieren.
Zum Festakt am Sonntag in der Bremen Arena werden Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet. Wulff will hier eine grosse programmatische Rede halten.
Bundespräsident Christian Wulff will morgen in Bremen seine erste grosse programmatische Rede halten. /


Bremen ist Gastgeber der Jubiläumsfeiern, weil es zurzeit den Vorsitz im Bundesrat hat.
Momper und Wowereit empfingen Gäste
Parallel zum Fest in Bremen erinnerten am Samstag im Berliner Abgeordnetenhaus Parlament und Senat an die Wiedervereinigung der Stadt. Zu dem Festakt begrüssten Parlamentspräsident Walter Momper und der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (beide SPD) rund 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur.
Der frühere DDR-Bürgerrechtler und Bundespräsidentenkandidat Joachim Gauck appellierte in der Feierstunde in Berlin für mehr Anstrengungen zur Integration und für sozial Benachteiligte. «Es schwächt die Schwachen, wenn wir nichts mehr von ihnen erwarten.» Beispielsweise sollten Kinder aus Einwandererfamilien möglichst früh in Krippen und Kindertagesstätten, um Deutsch zu lernen.
Wulff: «Gewaltige Veränderungen»
Bundespräsident Wulff hob die tiefgreifende Umwälzung durch die Überwindung der deutschen Teilung hervor. «Die Veränderungen, die unser Land in dieser Zeit erfahren hat, sind gewaltig, besonders in Ostdeutschland. Aber nicht nur dort, sondern in allen Teilen Deutschlands hat sich unser Leben enorm gewandelt.»
Kanzlerin Merkel wünscht sich mehr Anerkennung für die Lebensleistung der Menschen aus der DDR. «Schade ist nur, dass manche bis heute nicht sehen oder verstehen wollen, dass das Staatsgebilde der DDR das eine war - und das Leben jedes Einzelnen das andere», sagte die CDU-Vorsitzende der «Bild am Sonntag».