Dabei hat sich der Titel der Charles Vögele seit den ersten Aktienkäufen der Migros Anfang 2008 nicht gerade als Renditeperle erwiesen. Als der Orange Riese im Februar 2008 eine Beteiligung von rund 3 Prozent offenlegte, stand die Aktie bei 85 Franken.
Trotz einer kontinuierlichen Erhöhung und entsprechenden Übernahmespekulationen durch die Migros stand der Kurs am Mittwochabend bei 47.20 Franken, 4,4 Prozent höher als am Vorabend. Für 2009 gab es wegen des Konzernverlusts von 14 Mio. Fr. zudem keine Dividende.
Übernahme nicht sinnvoll
Zuletzt hatte die Migros im Januar gemeldet, sie habe ihren Anteil von 10 auf 15 Prozent erhöht. Ab einem Anteil von einem Drittel müsste die Migros den restlichen Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten. Sie hat daran aber aktuell kein Interesse, wie Naef sagte.
Für den Chef von Charles Vögele, André Maeder, wäre eine Übernahme durch die grösste Schweizer Detailhandelsgruppe nicht sinnvoll, wie er in einem Interview mit der «Handelszeitung» vom Mittwoch sagte. «Wir sind allein stark genug und verfügen über eine solide Bilanzstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 63 Prozent.»
Schwarze Zahlen versprochen
Im ersten Halbjahr 2010 schrieb Charles Vögele allerdings weiterhin rote Zahlen.
Im ersten Halbjahr 2010 schrieb Charles Vögele rote Zahlen. /


Unter dem Strich stand ein Verlust von 7 Mio. Franken (Vorjahresperiode: -2,3 Mio. Franken). Der Bruttoumsatz reduzierte sich von 743 Mio. Fr. in der Vorjahresperiode auf 690 Mio Franken.
Der Verlust sei auf den Abbau des Altwarenlagers bis Ende März zurückzuführen, erklärte Maeder. Nun befinde sich das Unternehmen «voll auf Kurs».
Wie das zweite Halbjahr angelaufen sei, könne er wegen der Börsenkotierung nicht sagen. Mit der neuen Kollektion, die mit der Schauspielerin Penélope Cruz beworben wird, befinde sich Charles Vögele aber 5 Prozent über Vorjahr. Weiter hält Maeder an seinem Versprechen fest, bis Ende Jahr schwarze Zahlen zu schreiben.