Unerlaubte Kopien der Bücher verbreiten sich im Netz daher überraschend schnell, was die Umsätze der Verlage zusätzlich belastet. Die Herausgeber sehen für die digitalen Exemplare dennoch Perspektiven.
«Für den Buchmarkt ist das E-Book eine grosse Chance», sagt Ronald Schild, Geschäftsführer der MVB Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels. Statt einer Konkurrenz zum gedruckten Buch ist es ein weiteres Trägermedium, das Inhalte schnell und direkt für alle im Netz abrufbar macht. «Damit fördert das E-Book die Verbreitung des Prinzips Buch sogar», meint Schild.
Drei Millionen Anfragen pro Tag
Dank ihrer Verfügbarkeit im Internet nehmen Piraten die Bücher immer stärker ins Visier. Nach Angaben von Attributor liegt die tägliche Nachfrage nach illegalen E-Book-Downloads allein bei Google inzwischen bei 1,5 bis drei Mio.
Einen signifikanten Anteil an der Zunahme der Buch-Piraterie hatte die Einführung von Apples iPad. /


Die Anfragen sind binnen eines Jahres um mehr als 50 Prozent gestiegen. Einen signifikanten Anteil an der Entwicklung hatte die Einführung von Apples iPad. Seither ist die Nachfrage um 20 Prozent geklettert.
Die englische Ausgabe des Bestsellers «Biss zum Ende der Nacht» («Breaking Dawn») von Stephanie Meyer war bei den Online-Piraten im vergangenen Jahr am begehrtesten. In den USA, Indien und Mexiko sind illegale E-Book-Downloads besonders stark gefragt. Das Angebot illegaler Kopien hat sich mittlerweile auch auf kleinere Download-Seiten ausgeweitet. Grosse Hosts wie Rapidshare dominieren aber weiterhin. Torrent-Seiten hat Attributor hingegen nicht berücksichtigt, womit der Anstieg der Buch-Piraterie noch deutlich steiler sein dürfte.