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Streit an Verhandlung - Rückschlag für Klimaschutz

Tanjin - Die UNO-Klimaverhandlungen in China haben die grossen Streitfragen nicht lösen in können. Zwei Monate vor dem Weltklimagipfel im mexikanischen Cancún gab es keine Fortschritte beim Vorhaben, die Treibhausgase stärker zu verringern.

ht / Quelle: sda / Samstag, 9. Oktober 2010 / 13:38 h

Die Unterhändler aus 177 Ländern stritten über die Finanzierung des Klimaschutzes und die rechtliche Form eines künftigen Weltklimavertrages. Die Delegationen der EU, USA und Chinas zeigten sich zum Abschluss am Samstag enttäuscht über den Mangel an Ergebnissen. Es gab lediglich Annäherung bei der Schaffung eines geplanten Klimafonds, der in Mexiko beschlossen werden könnte.

Offene Streitigkeiten

Die sechstägigen Verhandlungen waren überschattet von offenen Streitigkeiten zwischen den USA und China. Der US-Unterhändler Jonathan Pershing forderte von China und anderen Schwellenländern, sich gemessen an ihren Fähigkeiten stärker am Klimaschutz zu beteiligen. Er räumte ein, dass es ohne eine Einigung zwischen China und den USA keine Lösung geben werde. Die beiden grössten Klimasünder sind für die Hälfte der heutigen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. China machte die USA und andere Industrienationen für den Stillstand in den Verhandlungen verantwortlich. Rund 3000 Teilnehmer waren zu der vierten und letzten Verhandlungsrunde vor dem Gipfel nach Tianjin gereist.



Die Klimaverhandlungen waren von Streitigkeiten überschattet. /

Es war das erste Mal, dass UNO-Klimaverhandlungen in China stattfand, dem Land mit dem zwar grössten Energieverbrauch der Welt, jedoch längst nicht dem grössten Energieverbrauch pro Kopf.

Rennen gegen die Zeit nötig

Umweltschützer nahmen «einige Fortschritte» in Tianjin zur Kenntnis, übten aber scharfe Kritik an den Teilnehmerländern. Es mangle an politischem Willen, ohne den die Verhandlungen auch in Zukunft nur «im Schneckentempo» vorankommen werden, sagte Wendel Trio von der Umweltorganisation Greenpeace. UNO-Klimachefin Christiana Figueres meinte, dass alle Parteien jetzt «mehr Klarheit» hätten, was in Cancún erreicht werden könne. Sie äusserte Verständnis für die «Enttäuschung über den multilateralen Prozess». Die Aufgabe dürfe aber nicht unterschätzt werden. Es gehe beim Klimaschutz um «die grösste Transformation», die die Welt bisher gesehen habe. Als Gastgeberin des Gipfels vom 29. November bis 10. Dezember sagte die mexikanische Aussenministerin Patricia Espinosa: «Wir haben noch viel Arbeit zu leisten. Die Zeit wird knapp.»

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