Diese europäischen Länder setzten ein Beispiel für die Achtung von Journalisten und den Schutz der Medien, erklärte die Organisation am Dienstag in New York bei der Vorstellung ihrer Länder-Rangliste. «Die gesetzlichen Schutzgarantien für Medien und das hohe Mass an Respekt für die wichtige Arbeit von Journalisten in demokratischen Systemen sind in diesen Ländern vorbildlich.»
Die sechs Staaten weisen ausserdem Konstanz auf. Alle hatten seit Beginn der Erhebung 2002 bereits mindestens einmal den ersten Platz belegt. Als einziges nicht-europäisches Land findet sich dieses Jahr Neuseeland in den Top Ten wieder. Es liegt hinter Österreich und vor Estland auf Platz acht.
Warnung an EU-Staaten
Die EU-Staaten liefen aber Gefahr, ihre Führungsposition bei der Wahrung der Pressefreiheit einzubüssen, heisst es weiter. Zwar seien 13 der 27 EU-Mitgliedsstaaten unter den Top 20 vertreten, die anderen 14 rangierten aber deutlich weiter unten.
So etwa Frankreich auf Rang 44 und Italien auf Platz 49.
Reporter ohne Grenzen hat sechs europäische Länder für ihre Umsetzung der Pressefreiheit gelobt. /


Grundlegende Probleme in den beiden Ländern seien die Verletzung des Quellenschutzes, die zunehmende Konzentration von Medieneigentum sowie gerichtliche Vorladungen von Journalisten, schreibt die Organisation.
Schlusslicht der EU-Staaten
Noch schlechter steht es in Rumänien, das Rang 52 belegt. Und Griechenland verlor ganze 35 Plätze. Das Land bildet nun mit Bulgarien das Schlusslicht der EU-Staaten und liegt gemeinsam mit Benin, Kenia und den Komoren auf Rang 70.
Ein Grund für die Abwärtsbewegung Griechenlands waren laut Reporter ohne Grenzen Drohungen gegen Journalisten und körperliche Angriffe auf Medienleute bei Demonstrationen.
«Die europäischen Staaten müssen dringend ihre Vorbildfunktion wiedererlangen», erklärte der Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Jean-François Julliard, in dem Jahresbericht.
Aufruf an China
Das Schicksal von Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und Bloggern, die mutig das Recht auf freie Meinungsäusserung verteidigten, sei die stete Sorge der Organisation. Julliard rief in diesem Zusammenhang China dazu auf, den mit dem Friedensnobelpreis geehrten Bürgerrechtler Liu Xiaobao aus der Haft zu entlassen.
Zu den Schlusslichtern unter den 178 Staaten zählen neben China Nordkorea, Birma, der Iran sowie Jemen, der Sudan, Turkmenistan und - zum vierten Mal in Folge auf dem letzten Platz - Eritrea.