Die SIM-Karte soll direkt in zukünftigen iPhones verbaut werden und in der Lage sein, Informationen verschiedener Mobilfunk-Anbieter direkt auf dem Chip der SIM-Karte zu speichern.
Der Einsatz der Multi-SIM-Karte soll vor allem für
Europa geplant sein und hat den Vorteil, dass Nutzer leichter als bisher je nach Bedarf den Netzbetreiber wechseln können. Der Wechsel würde sich somit ganz einfach ohne SIM-Kartentausch mit einem Klick auf den Touchscreen vollziehen lassen, was besonders Nutzern, die viel im Ausland unterwegs sind und häufig auf verschiedene Netze zugreifen müssen, zu Gute kommen würde.
Einfacher Tarif-Wechsel durch abgespeicherte Daten
Den Angaben zufolge soll die SIM-Karte in einen Chipsatz eingebettet werden, der einen beschreibbaren Flashspeicher- und einen ROM-Bereich bietet. Im ROM-Bereich soll die Software für die Netzwerksicherheit der einzelnen Provider abgespeichert sein, während im Flash-Bereich Informationen zum Netzbetreiber abgelegt werden. Die Informationen würden bei der Anmeldung des iPhones über das Internet beim Anbieter generiert und dann in den Flashspeicher geschrieben. Gemalto würde Apple dann die Backend-Infrastruktur bereit stellen, um die Vertragsdaten und die Rufnummernzuteilung über den Mobilfunknetzbetreiber zuzuordnen.
Nach dem Neuerwerb eines iPhones könnten sich Nutzer somit direkt für einen beliebigen Provider entscheiden, ohne eine eigene SIM-Karte anschaffen zu müssen. Passende Tarife liessen sich künftig sogar über den App Store herunterladen. Wie viele verschiedene Netzbetreiber-Informationen auf der Karte gespeichert werden könnten, bleibt abzuwarten.
Das aktuelle Sortiment von Apple. /


Sicherlich werden nicht die kompletten Daten aller europäischer Anbieter auf dem Chip untergebracht werden können. Denkbar wäre daher auch eine eigene Provider-Auswahl der Nutzer selbst. Entsprechende Informationen könnten beispielsweise direkt über iTunes auf die SIM-Karte gespeichert werden.
Wachsendes Monopol für Apple
Für den Anwender würde die Nutzung der Multi-SIM-Karte von Gemalto vor allem mehr Komfort bedeuten. Auch die Kostenfalle Roaming könnte durch den vereinfachten Provider-Wechsel abgeschafft werden. Apple wiederum hätte die Möglichkeit, mit der vorinstallierten SIM-Karte den Weg über die Mobilfunkanbieter zu umgehen und somit seine Smartphones direkt und ohne Zwischenstellen in seinen Online-Shops zu vertreiben.
Das iPhone war und ist seit einigen Jahren eine grosse Einnahmequelle der Provider und auch von Apple selbst. In der Schweiz vertreiben unter anderem Swisscom, Sunrise und Orange das Gerät. Mit den Möglichkeiten, die die Multi-SIM-Karte Apple bieten würde, könnte es unter Umständen zu einem Wettstreit mit den Mobilfunk-Anbietern kommen. Bisher gab es jedoch noch keine Reaktionen der Provider auf das SIM-Karten-Gerücht.