«Wir wollen verhindern, dass es hier ein zweites 'Stuttgart 21' gibt», sagte er. «Ich bin lieber zwei Jahre später fertig und habe die Bürger für ein Projekt begeistert», fügte Grube an.
Die Erweiterung der 182 Kilometer langen Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel von zwei auf vier Gleise ist nach «Stuttgart 21» das grösste Bahnprojekt in Baden-Württemberg und ein wichtiger Zubringer für die NEAT in der Schweiz.
Man wolle klären, ob die Trasse in Offenburg unterirdisch verlaufen könne, sagte Grube am Samstag auf seiner Infotour entlang der geplanten Strecke im Badischen Kenzingen.
Parallel zur Autobahn?
Ausserdem wolle man prüfen, ob die auch Trasse, die zwei Gleise für den Güterverkehr vorsieht, parallel zur Autobahn gebaut werden kann, statt entlang der vorhandenen Personenverkehrsstrecke. Sollte diese Lösung sich als die bessere erweisen, dann will Grube nach eigene Angaben trotz Mehrkosten dafür werben.
Er sei bereit, 300 Millionen Euro Eigenmittel zusätzlich zu den bereits veranschlagten Kosten aufzuwenden, sagte er. In der Pflicht stehe aber auch die Regierung in Berlin.
Solche Szenen will Deutsche Bahnchef Rüdiger Grube nicht auch noch in badischen Ortschaften sehen. /


Baden-Württemberg hat bereits zugesagt, bis zu 50 Prozent der Mehrkosten zu übernehmen.
Der Ausbau der Rheintalbahn soll mindestens 5,7 Milliarden Euro kosten. Die Bahn rechnet mit den möglichen Änderungen mit einer Milliarde Euro mehr, wie ein Bahnsprecher Anfang Oktober der Nachrichtenagentur SDA erklärt hatte.
Treffen mit Bürgern
Grube traf am Samstag an verschiedenen Orte entlang der Ausbaustrecke Bürgerinitiativen. Unter anderem wollte er auch Weil am Rhein besuchen. Der Besuch war auf seinen ersten Stationen von friedlichen Protesten begleitet.
Von den insgesamt 182 Kilometern der Strecke sind knapp 44 Kilometer bereits in Betrieb und etwas mehr als 20 Kilometer im Bau. Stillstand herrscht auf der restlichen Strecke: 172'000 Einsprachen blockieren die Arbeiten.