Seit dem Frühjahr setzt MELANI ein neues Werkzeug ein, um geschädigte Schweizer Webseiten ausfindig zu machen. Innerhalb von drei Monaten wurden so mehr als 237'000 Webseiten kontrolliert. Davon waren 145 infiziert, wie die Stelle am Dienstag mitteilte.
MELANI informiert in solchen Fällen die Webseitenbesitzer oder den Provider, damit diese die Website säubern können. Seit diesem Sommer hat die Melde- und Analysestelle des Bundes auch die Möglichkeit, die Sperrung einer ch-Domain zu veranlassen. Dazu kam es bisher aber nicht.
Sozialhilfe vermittelt Geldwäscher-Job
Im Bericht warnt MELANI vor diversen Gefahren im Internet. Seit Juni tauchen demnach in der Schweiz vermehrt E-Mails auf, die attraktive Konditionen für «Finanzagenten» versprechen.
Der Bund beobachtet eine Zunahme von Spionage und Datendiebstahl im Netz. /


Diese sollen sich Geld auf ihr Konto überweisen lassen, um es von dort an Dritte weiterzuleiten.
Bei diesen «Jobangeboten» geht es meist um kriminelle Machenschaften. Wer sich darauf einlasse, riskiere ein Strafverfahren wegen Beihilfe zu Geldwäscherei, schreibt MELANI. Offenbar ist dies auch professionellen Jobvermittlern nicht immer bewusst: Laut dem Bericht hat ein Mitarbeiter einer Sozialverwaltung einem Arbeitslosen einen solchen «Job» vermittelt.
Hackerangriffe
Die Melde- und Analysestelle beobachtet auch immer wieder Hackerangriffe mittels infizierter E-Mails. Im Februar wurde etwa ein Dokument zu einer NATO-Konferenz an Verwaltungen und Bildungsinstitute verschickt. Möglicherweise habe es sich um einen gezielten Spionage-Angriff gehandelt, schreibt MELANI. Die Hacker hätten demnach versucht, an in den Computern gespeicherte Informationen zu kommen.