Dabei ist der Satellit von seiner Bauart nicht vergleichbar mit konventionellen Satelliten. Er unterscheidet sich dadurch, dass er seine Datensignale nicht auf ganz Europa abstrahlt, sondern nur in einem kleinen Radius von etwa 250 Kilometern. Dadurch kann eine Frequenz in Europa mehrfach verwendet werden, die Gesamtleistung des Satelliten steigt so immens.
Möglich wird diese technische Lösung durch zahlreiche Beams, die der Satellit an Bord hat, sowie die Verwendung des so genannten Ka-Frequenz-Bandes. 82 Spotbeams werden eingerichtet und ermöglichen so schnellen Internetzugang, aber auch regionale TV- und Video-Anwendungen, die durch ihre regionale Abstrahlung deutlich günstiger angeboten werden können als bei konventionellen europaweiten Abstrahlungen.
Ein einzelner Spotbeam hat eine Kapazität im Downlink von 500 MBit/s. Der Uplink pro Spotbeam liegt bei 400 MBit/s. Diese Kapazität teilen sich dann alle Nutzer aus der Beam-Region. Die Gesamtkapazität des Satelliten liegt bei 70 GBit/s, eine Bandbreite die alle für Europa relevanten Satelliten im All zusammengenommen aktuell nicht bieten können.
Der Satellit Ka-Sat im Reinraum. /

Der Unterschied zwischen konventionellen Satelliten und Ka-Sat bei der Abstahlung. /

Der neue Ka-Sat: Start ist am 20. Dezember /

Satellit wird von Kasachstan aus ins All geschossen
Einzelnen Nutzern sollen Geschwindigkeiten von bis zu 10 MBit/s Down- und 4 MBit/s Upstream angeboten werden können. Da aber die Kapazitäten trotz der neuen Technologie beschränkt sein werden, wird es auch hier Priorisierungen und Drosselungen geben. In einer Präsentation von Eutelsat in die Rede davon, dass bis zu 400 MB pro Stunde übertragen werden können. Das ist deutlich mehr, als Nutzer von langsamen Internetzugängen heute übertragen können. Allerdings wird Eutelsat den Internetzugang unterteilen und Vielzahlern mehr Leistung anbieten als Kunden, die weniger zahlen.
In den kommenden Tagen wird der neue Satellit von EADS in Toulouse mit einer Antonov-Maschine nach Kasachstan transportiert. Hier soll er dann für den Satelliten-Start vorbereitet werden. Dieser wird nach aktueller Planung am 20. Dezember erfolgen. Sofern der Start erfolgreich ist - zuletzt verlor Eutelsat den TV-Satelliten W3B beim Start mit einer Ariane-Rakete, wird KA-Sat nach der Positionierung im All und zahlreichen In-Orbit-Tests Anfang des zweiten Quartals seinen Betrieb aufnehmen.